Nach den erfolgreichen Übersee-Rennen setzte es für die Österreicherinnen beim Weltcup-Super-G in St. Moritz einen Rückschlag. Nicole Schmidhofer, Doppel-Abfahrtssiegerin in Lake Louise, musste sich als beste ÖSV-Läuferin mit Rang neun begnügen. Der Sieg ging wie schon im kanadischen Skiresort an die überragende Mikaela Shiffrin, die damit nur eine Woche nach der Premiere zum zweiten Mal einen Super-G für sich entschied.

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Es war bei perfekten äußeren Bedingungen der insgesamt bereits 47. Weltcupsieg für die 23-jährige Amerikanerin, die Österreichs "Speed Queen" Renate Götschl in der ewigen Bestenliste verdrängte und im Rennen die Schweizein Lara Gut-Behrami um 28 Hundertstel auf Platz zwei verwies. Dritte wurde die Liechtensteinerin Tina Weirather.

"Ich habe das sehr gute Gefühl vom Super-G in Lake Louise mitgenommen", erklärte Shiffrin in der Schweiz ihre erneute Sonderleistung. Sie habe nie an einen neuerlichen Sieg gedacht. "Ich wollte einfach nur eine gute Linie fahren", erklärte das "Ski-Wunderkind" aus Colorado.

Auch in Speedrennen beste Linie

Shiffrin findet mittlerweile auch in Speedrennen offenbar die beste Linie und kennt die klügste Taktik. Während viele Konkurrentinnen auch in St. Moritz vom Tempo überrascht wurden, teilte sich Shiffrin nach guter Besichtigung im Rennen alles richtig ein. "Ich habe eine guten Mix gefunden. Habe rausgenommen, wo es notwendig war, und bin dazwischen aggressiv gefahren", erklärte sie. "Wenn es so läuft wie derzeit, liebe ich den Super-G", ergänzte sie mit einem schelmischen Lächeln. "Aber mir ist schon klar, dass das nicht immer so weitergehen wird."

Nicht an ihre starken Leistungen von Lake Louise anschließend konnten die ÖSV-Damen - auch nicht Kanada-Doppelsiegerin Schmidhofer, obwohl das Rennen auf der Piste stattfand, auf der sie 2017 Weltmeisterin im Super-G geworden ist. "Ich habe oben schon zu viel Rückstand aufgerissen", erklärte die Steirerin Rang neun. Unmittelbar hinter Schmidhofer kam mit Stephanie Venier die Abfahrts-Silberne von 2017 ebenfalls noch in die Top Ten.

Einige ÖSV-Ausfälle

Cornelia Hütter musste sich nicht zuletzt wegen ihrer Knieprobleme gar mit Platz 15 zufriedengeben. "Vielleicht haben doch noch einige Tage Rehab gefehlt", sagte die bei ihrer Fahrt verunsichert wirkende Steirerin. Gar keine Punkte gab es für Anna Veith, Ramona Siebenhofer und Stephanie Brunner, sie alle schieden aus. "Ich war überrascht, wie weit es ging", erklärte Veith das verpasste Tor beim Sprung.

Lokalmatadorin Gut-Behrami freute sich über ihre Rückkehr auf das Podest und die drittplatzierte Weirather erklärte, wo ihrer Meinung nach in diesem ausfallsreichen Rennen das Hauptproblem lag. "Man ist sehr schell auf die Sprünge und Wellen hingekommen. Viele haben heute das Tempo unterschätzt", sagte die Tochter des früheren Abfahrts-Weltmeisters Harti Weirather. "Auch ich habe deshalb improvisiert, bin nicht gefahren wie besichtigt."

Die Österreicherinnen Anna Veith und Ramona Siebenhofer schieden nach guten Zwischenzeiten aus. Der Rückstand von Schmidhofer betrug beachtliche 1,74 Sekunden, sie war damit zwei Hundertstel schneller als ihre Teamkollegin Stephanie Venier