Österreichs Abfahrerinnen sind am Podest in St. Anton vorbeigeschrammt. Der Sieg ging an die italienische Trainingsdominatorin Federica Brignone, die am Samstag bei Sonnenschein auf verkürzter Neuschnee-Piste vor der Schweizer Überraschungsfrau Malorie Blanc (+0,07 Sek.) und der Tschechin Ester Ledecka (+0,18 Sek.) erstmals eine Abfahrt gewann. Stephanie Venier führte als Fünfte (+0,51 Sek.) die schnelle ÖSV-Riege an. Lindsey Vonn überraschte als Sechste.
Die US-Amerikanerin präsentierte sich im zweiten Rennen nach ihrem Comeback bereits schneller als Cornelia Hütter (7.). Mit Nina Ortlieb (8.) und Ariane Rädler (10.) landeten weitere Österreicherinnen im Vorderfeld. Der viele Neuschnee der vergangenen Tage hatte nicht nur eine Verkürzung des Rennens zur Folge, sondern auch eine eher weiche Schneeauflage. Viele Top-Asse kämpften mit der Linie, Italiens Edeltechnikerin zeigte wieder einmal den engsten Schwung und fuhr ihren 30. Weltcup-Sieg ein. „Es war nicht einfach heute“, sagte Brignone im ORF. „Es ist wie Surfen, nicht Skifahren. Es war kein perfekter Lauf, aber ich habe viel gekämpft.“
Hütter ärgerte sich
Venier war in den drei Speed-Saisonrennen zuvor nicht besser als 13. gewesen. „Ich hätte es mir nach den letzten Rennen nicht gedacht, dass es so schnell wieder funktioniert. Ich habe mich nicht gut gefühlt, aber ich glaube, da runter hat sich heute niemand gut gefühlt.“ Sie habe um die Weihnachtszeit und Neujahr richtig gut trainiert, erklärte die Tirolerin. Das Ergebnis nehme Druck und gebe Zuversicht. „Bei einer Heim-WM will man dabei sein, das hat man nicht so oft in einer Skifahrer-Karriere.“
Ortlieb pulverisierte ihren 22. Rang aus Beaver Creek in ihrer Comebacksaison ebenfalls. Die Vizeweltmeisterin vergab den Podestplatz mit einem schweren Fehler bei der „Eisfall“-Einfahrt. Auch Italiens Speed-Queen Sofia Goggia wurde diese Passage zum Verhängnis, sie landete nach einem Innenskifehler in den Fangnetzen und blieb unverletzt. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami wurde nur 13., womit Hütter ihre rote Startnummer der Disziplinführenden auch in Cortina d‘Ampezzo tragen wird .Sie ärgerte sich aber, mit ihrem „Grundspeed“ nicht das Erwünschte herausgeholt zu haben. „Es war meine Schuld, dass ich die paar Prozent zurückgezogen habe. Ich weiß, dass solche Bedingungen einfach meine Schwäche sind“, sagte Hütter.