So wirklich glücklich wirkte keine Läuferin, als sie nach eineinhalb Minuten im Zielstadion von St. Anton nach dem ersten Abfahrtstraining abschwang. „Durch die Sonne ist es oben richtig weich geworden. Das war alles andere als einfach, vor allem weil es richtig unruhig war, jetzt war es eine Voll-Lettn“, meinte etwa Stephanie Venier nach Platz 28 im Training (+4,22 Sekunden) über den gebeutelten Untergrund auf der Karl-Schranz-Piste. „Wenn es so unruhig ist, fehlt mir bei diesem Untergrund noch das Vertrauen“, meinte auch die von einer Verletzung zurückgekommene Nina Ortlieb (35., +4,84) zu ihrer „Heimstrecke“.
Trotz der unermüdlichen Arbeit der Pistencrew, die in den vergangenen Tagen mit Eisregen, warmen Temperaturen und Neuschnee zu kämpfen hatte, gab die Piste nach der Besichtigung etwas nach. „Ich habe es ganz anders eingeschätzt. Bei der Besichtigung war es eisig und rutschig, dann ist es aufgegangen und wurde weich. Es war fast wie auf Zugschienen, weil sich die Athletinnen davor fast eingegraben haben“, resümierte ÖSV-Überfliegerin Conny Hütter nach dem ersten Training, in dem sie als Sechste die beste Österreicherin war.
Zweites Training abgesagt
An der Spitze fuhr die Italienerin Federica Brignone in 1:27,09 die Bestzeit, gefolgt von der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+1,31) und Sofia Goggia aus Italien (+1,47/Torfehler). Wirklich aussagekräftig ist das Training aufgrund des Untergrunds aber nicht. „Es war schon richtig zäh. Beim Besichtigen war es ein Spiegel, beim Runterfahren richtig weich“, sagte Mirjam Puchner, die auf Platz 13 (+3,12) im Training fuhr – zeitgleich mit Teamkollegin Ariane Rädler.
Wegen des vielen Neuschnees und der notwendigen Arbeiten auf der Weltcupstrecke ist das für den heutigen Freitag geplante zweite Abfahrtstraining der Frauen in St. Anton am Arlberg abgesagt worden. Da am Donnerstag der erste Test erfolgreich absolviert wurde, ist die Durchführung der Ski-Weltcupabfahrt am Samstag möglich. Es wurde zudem Wetterbesserung erwartet. Am Samstag steht eine Abfahrt auf dem Programm, am Sonntag ein Super-G (jeweils 11.15 Uhr/live ORF 1).