Das Internationale Olympische Comité hat sich für eine Rückkehr aller russischen und weißrussischen Athleten in den Weltsport ausgesprochen. Der internationale Tennissport hat diese Spieler erst gar nie ausgeschlossen. Warum?
HERWIG STRAKA: Wenn jemand für sich selbst spielt, sollte ihn das nicht benachteiligen. Wenn er jedoch für ein Land spielt, dann ist es falsch, dass Russland und Belarus teilnehmen dürfen. Daher kann ich es nicht unterstützen, was hinsichtlich Olympia passiert, weil bei den Olympischen Spielen man definitiv für sein Land antritt. So gesehen, bin ich nicht dafür, dass diese Sanktionen aufgehoben werden. Auf der ATP-Tour haben wir gesagt: Wo ist der Unterschied zwischen einem russischen Fußballer, der für Chelsea spielt, und einem Tennisspieler? Außerdem leben die meisten russischen Tennisspieler in Monte-Carlo und nicht in Moskau. Und Hand aufs Herz: Derzeit finden leider so viele Kriege auf dieser Welt statt. Und nur, weil jetzt einer vor unserer Haustür tobt, glauben wir, Leute sanktionieren zu müssen.