Eine unerwartete Hiobsbotschaft hat Tennis-Fans am Mittwoch aus dem Lager von Dominic Thiem erreicht. Der US-Open-Sieger 2020 kann nicht nur seinen Titel beim am 30. August beginnenden Grand-Slam-Turnier in New York wegen seiner weiterhin nicht ausgeheilten Verletzung am rechten Handgelenk nicht verteidigen, sondern fällt nun sogar für den Rest der Saison aus. Und das ist auch für das österreichische Davis-Cup-Team, das im November in Innsbruck in der Gruppenphase gegen Serbien und Deutschland nun ohne seine Nummer eins antreten muss, ein schwerer Dämpfer.

Für Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek kam die Nachricht allerdings weniger überraschend: "Ich hatte schon ein wenig damit gerechnet, weil ich vorab schon etwas in diese Richtung gehört hatte. Natürlich ist dieser Ausfall bitter und macht die Aufgabe in Innsbruck nicht leichter", sagt der 44-Jährige, der sich aber auch ohne Österreichs Aushängeschild noch Chancen ausrechnet. Und das sei nicht nur Zweckoptimismus, sondern hätte einen bestimmten Grund, erklärt die ehemalige Nummer 20 der Weltrangliste: "Als wir Anfang 2018 in Russland mit 3:1 gewonnen haben, mussten wir auch ohne Dominic auskommen. Diese Sensation hatte uns davor auch niemand zugetraut. Deswegen baue ich auf unseren Teamgeist und dann schauen wir, was möglich ist."

Aber auf wem ruhen jetzt Koubeks Hoffnungen? "Dennis Novak, Sebastian Ofner und Jurij Rodionov haben schon Davis-Cup-Erfahrung und ich hoffe, dass ihre Form bis dorthin ansteigt. Aber natürlich muss man auch Alexander Erler und Lukas Neumayer im Auge haben, die in Kitzbühel stark gespielt haben. Und im Doppel gibt es ja Oliver Marach und Philipp Oswald, oder auch einen Lucas Miedler, der mit Erler in Kitz den Doppelbewerb gewonnen hat."