Nachdem Oliver Marach in Estoril an der Seite von Austin Krajicek im Viertelfinale ausgeschieden war, machte sich der Steirer auf den Weg nach Madrid. Dort wird der 40-Jährige nächste Woche beim Masters-Turnier an der Seite von Taylor Fritz im Doppelbewerb antreten. "Mit Krajicek wäre es nicht gegangen, weil wir aufgrund unseres Rankings nicht in den Hauptbewerb gekommen wären. Und Fritz war für mich von den freien Einzelspielern die beste Option", erklärt der Grazer, der mit Krajicek aber wieder beim Masters-Turnier in Rom antreten will.

Das Hauptaugenmerk Marachs liegt aber auf Olympia – diesen Traum will sich das Doppel-Ass unbedingt noch einmal erfüllen. Allerdings ist es für den Australian-Open-Sieger 2018 noch nicht sicher, dass er in Tokio antreten kann. Möglicher Partner wäre der Vorarlberger Philipp Oswald, "doch es steht noch nicht fest, ob wir uns mit unserem Ranking qualifizieren können".

Kommt es zu einer internen Rochade?

Allerdings gäbe es noch eine andere Variante: Da Alex Peya nach einer Sprunggelenksverletzung gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist, bilden nach jetzigem Stand Jürgen Melzer und Dominic Thiem ein fixes Olympia-Doppel. Sollte Peya fit werden, würde er wohl mit Melzer spielen. Marach: "Jürgen, Dominic und Alex haben alle ein sehr gutes Ranking. Wenn nun einer von ihnen mit mir und ein anderer mit Philipp spielen würde, wären beide Doppel fix dabei. Allerdings haben wir noch nicht darüber geredet." Deadline ist der 14. Juni – dann steht fest, wer dabei ist, und wer nicht.

"Da ist noch gar nichts in Stein gemeißelt", sagt Melzer zu dem Thema, "aber wir werden es natürlich so deichseln, dass alle vier in Tokio spielen können, wobei ich fix davon ausgehe, dass Marach und Oswald ihr Ticket bekommen werden." Österreichs Sportdirektor wird übrigens Dennis Novak in Prag und bei den French Open betreuen. "Dennis und Günter Bresnik haben mich gefragt, ob ich helfen kann – und solange es nicht mit meinen anderen Aufgaben kollidiert, mache ich das natürlich gerne", sagt Melzer, der mit Barbara Haas darüber hinaus auch Österreichs beste Dame betreut.

Auf der Tour will Marach heuer auf alle Fälle noch die Grand Slams spielen, dann wird er aller Voraussicht nach seine Karriere beenden. "Außer ich gewinne heuer noch ein Grand Slam. Aber davon bin ich derzeit sehr weit entfernt. Ich plage mich auch andauernd mit körperlichen Problemen und bin von meinem Toplevel weit entfernt. Kein Wunder, ich werde ja auch bald 41."

"So macht es keinen Spaß mehr"

Außerdem betont der Steirer, "dass es seit Beginn der Pandemie bei mir nur noch bergab gegangen ist. So macht es mir keinen Spaß mehr. Außerdem habe ich meine Kinder heuer erst sechs Tage gesehen. Ich habe immer gesagt, ich nehme das in Kauf, solange ich gutes Geld verdienen kann. Das ist jetzt aber nicht mehr der Fall."