Der Weltranglisten-Leader und Titelverteidiger bei den Tennis-US-Open ist nicht mehr im Turnier vertreten. Novak Djokovic musste am Sonntag in New York gegen den Schweizer Stan Wawrinka beim Stand von 4:6, 5:7, 1:2 verletzt aufgeben. Der Serbe hatte sich nach zwei Sätzen an der linken Schulter behandeln lassen, die ihm bereits in den Spielen zuvor Probleme bereitet hatte.

Wawrinka verdiente sich den Sieg aber mit einer enorm starken Leistung, während Djokovic, der vier der letzten fünf Grand-Slam-Turniere gewonnen hat, nicht auf sein gewohntes Level kam. Im ersten Satz reichte dem 34-jährigen Wawrinka ein Break zum 3:2, im zweiten konterte er einen 0:3-Rückstand mit einem starken Phase vom 1:4 bis zum 7:5.

"Es hat zwei Jahre seit meiner Operation gedauert, um auf dieses Level zurückzukehren", sagte Wawrinka, der im August 2017 zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit am linken Knie operiert worden war. "Ich habe ein super Tennis gespielt und ich bin glücklich, wieder zurück zu sein."

Wawrinka bezwang Djokovic nach dem Viertelfinale bei den Australian Open 2014 und den Endspielen in Paris 2015 sowie New York 2016 bereits zum vierten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier. Bei all seinen drei Major-Triumphen hat er also den Serben ausgeschaltet.

Im Viertelfinale trifft Wawrinka auf den als Nummer 5 gesetzten Russen Daniil Medwedew. Die bisher einzige Begegnung verlor der Schweizer vor zwei Jahren in der ersten Runde von Wimbledon. Beide sind aber deutlich stärker einzustufen als 2017. Medwedew gewann in diesem Sommer das Masters-1000-Turnier in Cincinnati und stand in Montreal und Washington im Finale.

Djokovic bestätigte nach seiner Aufgabe die Probleme mit seiner linken Schulter, ins Detail wollte er aber nicht gehen. "Ich will nicht über meine Blessuren sprechen", betonte der Weltranglisten-Erste.

In der restlichen Saison würden noch große Turniere warten, sagte der Serbe. "Ich habe eine Menge Punkte zu verteidigen, um die Nummer eins zu bleiben. Ich hoffe, bald wieder einsatzfähig zu sein. In den letzten zwei Monaten des Jahres habe ich immer gut gespielt."

Weitere Grand-Slam-Siege sind das große Ziel des 32-Jährigen, der bei 16 Titeln hält. "Es ist kein Geheimnis, dass ich noch mehr gewinnen und den Rekord von Roger Federer (20 Titel, Anm.) erreichen will. Ich habe noch viel Zeit, ich hoffe, dass ich noch mehrere Jahre spielen kann. Ich habe jedenfalls die Absicht."

Verletzt aufgeben zu müssen, sei "sehr frustrierend", gab Djokovic zu. Aber seine Rolle als Vater und Ehemann würde ihn auf andere Gedanken bringen. "Auf etwas, das bei weitem wichtiger für mich ist."