Die Saison in der Diamond League der Leichtathleten neigt sich dem Ende zu. Erstmals könnten sich für das Finale in Zürich zwei heimische Athleten qualifizieren. Österreichs Olympiabronzener Lukas Weißhaidinger (Diskus) und Victoria Hudson haben beste Chancen, am 8. und 9. September in der Schweizer Hauptstadt teilnehmen zu dürfen.

Schon diesen Donnerstag kommt es in Lausanne im Rahmen der Diamond League auch zu einer Premiere: Wenn Österreich mit einer 4x100-Meter-Staffel der Frauen antritt, gibt die Leibnitz-Athletin Karin Strametz ihr Debüt auf der großen Bühne. Als erste Steirerin seit Speerwerferin Elisabeth Eberl in Doha 2012. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagt Strametz. Mit Magdalena Lindner, Ina Huemer und Susanne Walli, Olympiastarterin über 400 Meter, steht die 23-Jährige am Start. Ermöglicht hat die Teilnahme Trainer Philipp Unfried – außer Walli trainieren alle drei Athletinnen bei ihm.

Das Ziel der Staffel ist klar: Der österreichische Rekord soll fallen. Langfristiges Ziel ist die Teilnahme an der Freiluft-EM in München im kommenden Jahr. Ausgerechnet dort ist 2002 zuletzt eine 4x100-Meter-Staffel aus Österreich am Start gestanden. „Wir müssen schauen, dass wir durchkommen. Bei einer Staffel kann viel passieren“, sagt Strametz, die den Wettkampf „genießen will“. Seit einigen Tagen bereitet sich das Quartett intensiv auf den Staffelbewerb vor. Für Hürden-Spezialistin Strametz ändert sich am wenigsten: Sie ist die Startläuferin, erspart sich insofern den „fliegenden Start“. „Für mich ist der einzige Unterschied, dass ich ein Staffelholz in der rechten Hand halte“, sagt Strametz. Außerdem wäre sie die stärkste Starterin, während die „anderen Mädels fliegend sehr schnell sind. Die Aufstellung ist megasinnvoll.“ 

Der Bewerb ist für Strametz der Abschluss der Saison. Der Auftakt in der Halle ist gelungen, bei der Hallen-EM qualifizierte sie sich für das Halbfinale und lief dort noch einmal persönliche Bestzeit. „Ich wollte die Form dann mitrausnehmen“, sagt Strametz. Eine Corona-Infektion verzögerte aber den Trainingsauftakt im Freien. „Ich habe dann ziemlich lange gebraucht, um wieder in Form zu kommen“, sagt sie. Daher stellt sich für Strametz die Frage, ob sie auf die Hallen-WM – für die sie bereits qualifiziert wäre – verzichtet. „Sonst dauert die Hallensaison wieder so lange. Und für die wirklich großen Wettkämpfe, etwa die Olympischen Spiele, qualifiziert man sich im Freien.“ Die Entscheidung über die nächste Wettkampfsaison fällt im Herbst. Davor gibt es aber ein Monat lang Urlaub.