Vom sportlichen Abgrund in Rekordtempo an die Tabellenspitze - die Herren des UBSC Graz schreiben in der Basketball-Superliga derzeit an ihrem ganz eigenen Märchen. Nachdem der Klub 2021 gegen fünf Spieler der eigenen Mannschaft Anzeige wegen Wettbetrugs erstattete und sich somit mit negativen Schlagzeilen in den Mittelpunkt dribbelte, sorgen die Steirer derzeit mit ihrem sportlichen Höhenflug für die große positive Überraschung der Saison. "Nach den Turbulenzen der Vergangenheit, die wir selbst ans Licht gebracht haben, ist es schön, dass jetzt endlich wieder die Sonne scheint", erklärt Manager Michael Fuchs.

Denn der 86:66-Sieg gegen Traiskirchen war der vierte Streich in Folge und brachte den Steirern Platz eins und somit historisches. Zwar stand das Team bereits im Vorjahr für 24 Stunden ganz oben in der Tabelle, nun hat man zumindest bis zur nächsten Runde den Platz an der Sonne gebucht. "Das ist wirklich unglaublich. Man muss sich vor Augen führen, mit Paul Isbetcherian ist einer unserer besten Akteure und Kapitän erst 21 Jahre alt und 1,69 Meter groß", sagt Fuchs. Gemeinsam mit seinem Landsmann Lukas Simoner und den amerikanischen Imports rund um Top-Scorer Lesly Varner bildet der Kapitän in dieser Saison eine eingeschworene Truppe. "Das ist auch der Unterschied zu den Vorjahren. Wir treten als Team auf und haben charakterlich eine funktionierende Mannschaft zusammengestellt.

In Verbindung mit der "brutal starken Defense" und einer guten Vorbereitung mit sieben Siegen aus sieben Spielen sei das die Erfolgsformel in diesem Jahr. Nun erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Unterstützung - von Fans und Partnern. "Wenn wir so weiterspielen und die Fans lautstark weitermachen, kommt schon ein wenig NBA-Stimmung auf, zumindest NBA-Light", meint Fuchs, der bei all der Euphorie auch ein wenig auf die Bremse steigt. "Letztes Jahr waren wir im Dezember kurz auf Platz eins, haben die Top-Sechs am Ende aber verpasst. Wir dürfen jetzt nicht abheben, sind aber auf einem guten Weg."