Für Brot und Spiele war der Wiener Heumarkt immer schon gut. Nach dem Aus für das Beachvolleyball-Turnier zieht nun der 3x3-Basketball die Massen in die Bundeshauptstadt. Beide Sportarten eint: Sie sind „Abkömmlinge“ ihrer eigentlichen Sportarten – und als kurzweiliges Sportformat mit Showcharakter massentauglicher. 3000 Menschen finden in der Arena, in der bis Sonntag im Drei-gegen-Drei Basketball gespielt wird, Platz. Eine Zahl, von der der traditionelle Basketball in Österreich nur träumen kann.
Zu sehen ist der Sport in Wien auf höchstmöglicher Ebene: Bei den Männern wird ein Turnier der allerhöchsten World-Tour-Ebene ausgetragen, die Frauen bestreiten mit der „Women‘s Series“ ebenfalls ein Turnier der höchsten Turnier-Ebene. Rollstuhl-Basketballer rittern genauso um einen Titel wie die U23-Altersklasse, die in der Nations League wetteifert. Zusammengefasst heißt dies: 52 Teams, vier Bewerbe, zwei Spielfelder. Und die Teams können sich sehen lassen: Bei den Herren liegen zehn der teilnehmenden Teams in den Top-Zwölf der Weltrangliste.
Welche Chancen hat in diesem Starreigen Österreich? Matthias Linortner hält einen Turniersieg für möglich – insgesamt zählt er aber „sicher acht Teams, die gewinnen können“. Für seine Teamkollegen Nico Kaltenbrunner, Quincy Diggs und Fabio Söhnel lief es im aktuellen Jahr auf Masters-Ebene bislang noch nicht nach Wunsch. „Vielleicht ist Wien der Schauplatz, wo wir richtig in Schwung kommen“, sagt Linortner. Österreichs weibliches Quartett, bestehend aus Anja Fuchs-Robetin, Alexia Allesch, Rebekka Kalaydjiev und Sigi Koizar, ist die Nummer drei der Setzliste. Zu schlagen gilt es in Wien die Niederländerinnen, die an der Spitze der Weltrangliste stehen. Der Auftakt in das Turnier verlief jedoch nicht gut. Gegen das ungarische Team „Gyor“ gab es zum Auftakt eine 10:13-Niederlage.
Österreichs Frauen treten mit gestärktem Selbstbewusstsein an: Kürzlich haben sie die erste EM-Qualifikation aus eigener Kraft erreicht. „Im Ko-Modus und dem Heimvorteil im Rücken kann alles passieren. Wir haben schon gezeigt, dass wir Weltklasseteams schlagen können“, sagte Fuchs-Robetin.