Der Österreicher-Topf der Handballliga ist nach EU-Gesetz rechtswidrig. Zu diesem Ergebnis kam ein Gutachten der Universität Graz, in Auftrag gegeben von der HSG Graz, Bärnbach/Köflach und Ferlach. Bei der Regelung müssen Teams, die mehr Legionäre einsetzen, zahlen, dieses Geld werde dann an die „braven“ Klubs ausgeschüttet, wie Graz-Boss Michael Schweighofer erklärt. „Wir haben die Strafzahlung unter Vorbehalt überwiesen – einen hohen vierstelligen Betrag.“

Parallel wurde dem Verband das Gutachten übermittelt und nach einem Gespräch mit Verbandschef Markus Plazer werden die Klubs „nun die offizielle Antwort einfordern. Es gibt in den ÖHB-Statuten einen Ablauf, wie Streitigkeiten zu regeln sind“, sagt Schweighofer. Wahrscheinlich ist eine Schlichtungsstelle. „Wir sehen nicht ein, warum wir Strafe zahlen sollen, wenn wir ausländische Spieler einsetzen“, sagt Schweighofer. Die kleineren Vereine hätten im Bieten um die guten heimischen Akteure – etwa Teamspieler – keine Chance und müssen auf Legionäre bauen. „So steigt aber nicht nur der Wert der Teamspieler, sondern auch die Spieler der zweiten und dritten Kategorie werden immer teurer.“ Die Differenz zwischen dem Salär eines heimischen Teamspielers und eines ebenbürtigen Legionärs liegt laut Schweighofer pro Jahr in einem hohen vier- bis niedrigen fünfstelligen Eurobetrag.

„Mit dieser Regelung würden die kaufkräftigeren Klubs von uns auch noch ein Geld bekommen“, sagt Gerhard Langmann von Bärnbach/Köflach. „Dann geht die Schere noch weiter auseinander.“ Sein Team feiert heute die Heimpremiere in der neuen Saison. Die wiedererstarkten Linzer kommen in die Köflacher Halle (19), alle Spieler sind fit.