Das Internationale Olympische Komitee hat die Zahl der Wettbewerbe und der Teilnehmer für die Olympischen Spiele 2024 in Paris reduziert. Keiner der 41 Vorschläge der internationalen Verbände für zusätzliche Disziplinen bei den übernächsten Sommerspielen sei angenommen worden, teilte die IOC-Exekutive nach einer Sitzung am Montag mit.

Statt 339 Wettbewerben wie für die Tokio-Spiele im nächsten Jahr geplant sollen es in Paris 329 sein. Gestrichen werden unter anderem vier Klassen im Gewichtheben.

Während in Japan noch rund 11.092 Sportlerinnen und Sportler erwartet werden, sollen es in Frankreich drei Jahre später 592 weniger sein. Auch die Zahl der Funktionäre werde um rund 400 verringert.

Zum ersten Mal in der Geschichte Olympischer Spiele werde in Paris eine "vollständige Gleichheit der Geschlechter" erreicht werden, kündigte IOC-Präsident Thomas Bach an. Genau die Hälfte der Teilnehmer werde dann weiblich sein. In Tokio sind es demnach 49 Prozent der Starter. Zudem steige die Zahl der Mixed-Wettbewerbe in Paris von 18 auf 22.

Wie schon in Tokio werden auch 2024 Skateboarding, Sportklettern und Surfen wieder ins olympische Programm aufgenommen. Hinzu kommt auf Wunsch der Organisatoren Breakdance, das seine olympische Premiere geben wird.

IOC schloss Lukaschenko von Tokio-Spielen aus

Im Gegensatz zu Breakdance wurde hingegen der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko vom IOC von allen olympischen Aktivitäten einschließlich der Sommerspiele nächstes Jahr in Tokio ausgeschlossen. Die Führung des Nationalen Olympischen Komitees von Belarus (Weißrussland), dem Lukaschenko seit 23 Jahren vorsteht, habe Athleten nicht ausreichend vor politischer Diskriminierung innerhalb der Sportorganisationen des Landes geschützt, sagte Präsident Bach am Montag. Auch sein Sohn Viktor wurde vorläufig vom IOC suspendiert.

Weißrussland steckt seit der Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise. Der 66-jährige Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen. Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an. Die Opposition sieht die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja als wahre Gewinnerin.

Die Demokratiebewegung fordert seit Wochen Lukaschenkos Rücktritt, ein Ende der Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten, die Freilassung aller politischen Gefangenen und Neuwahlen.

Das IOC stellte vorerst alle finanziellen Zuwendungen für das NOK von Belarus ein. Nur die Zahlungen an die Athleten für die Vorbereitung auf Olympia in Tokio und die Winterspiele 2022 in Peking sollen weiter fließen und direkt an die Sportler gehen. Eine Reihe belarussischer Athleten hatte sich gegen Lukaschenko gestellt. Hunderte hatten einen offenen Brief unterschrieben gegen den "letzten Diktator Europas", wie Gegner den Machthaber nennen.

In der Kritik steht auch die für 2021 geplante Eishockey-Weltmeisterschaft mit Weißrussland als Co-Gastgeber neben Lettland. Laut Bach hat der Eishockey-Weltverband IIHF ein Verfahren gegen den Verbandschef von Belarus eingeleitet und muss nun über das weitere Vorgehen entscheiden.