Den Sieg in Malaysia, den holte sich diesmal keiner der unmittelbaren Konkurrenten um den WM-Titel. Der Italiener Enea Bastianini setzte sich in Sepang auf seiner Ducati vor dem samstägigen Sprintsieger Alex Marquez (ESP/Ducati) durch. Dahinter lieferten sich aber die zwei großen Titelkonkurrenten einen packenden Kampf um den dritten Platz auf dem Podest, mit dem besseren Ende für Francesco Bagnaia, der auf seiner Ducati unmittelbar vor Jorge Martin (ESP) ins Ziel kam und damit Malaysia mit einem Punkt mehr Vorpsrung in der Gesamtwertung verlässt, als er zuvor hatte: 14 Zähler beträgt sein „Polster“ nun auf den spanischen Konkurrenten. KTM? Hatte diesmal in der MotoGP wenig Grund zur Freude, Brad Binder stürzte und schied aus. Grund zum Jubel gab es für die Oberösterreicher aber trotzdem.

Denn in der Moto2-Klasse krönte sich „Wunderkind“ Pedro Acosta vorzeitig zum Weltmeister. Im Alter von 19 Jahren und 171 Tagen ist er damit der jüngste Champion in der Moto2-Klasse der Geschichte. Und damit unterstrich der Spanier auch seine Anwartschaft auf einen Platz bei den „Großen“ in der MotoGP in der kommenden Saison. Zum Titel reichte Acosta in Malaysia der zweite Platz hinter Landsmann Fermin Aldegue. Der hochtalentierte Teenager, der im kommenden Jahr für KTM in der MotoGP fahren wird, ist damit hinter Dani Pedrosa (Titel 2004) der zweitjüngste Weltmeister in der Geschichte der mittleren Klasse. „Ich sage jetzt einfach nur Dank an das gesamte Team für die letzten beiden Jahre. Das vergangene Jahr war wirklich hart“, meinte Acosta nach dem Rennen sichtlich berührt. „Ich will jetzt nicht heulen, aber mehr sagen kann ich auch nicht.“

Pedro Acosta ist der jüngste Weltmeister der Moto2-Klasse der Geschichte
Pedro Acosta ist der jüngste Weltmeister der Moto2-Klasse der Geschichte © AP / Vincent Thian

Lob bekam der neue Champion von KTM-Sportdirektor Pit Beirer. „Es sagt eine Menge aus, dass wir glauben, dass Pedro mit 19 Jahren in die MotoGP-Klasse wechseln kann. Er könnte ein Star seiner Generation werden. Seine zweite Moto2-Saison war sehr beeindruckend und es ist unglaublich, dass er bereits aus der Klasse herausgewachsen ist. Es ist wirklich aufregend zu sehen, was er in den kommenden Jahren erreichen kann.“

MotoGP: Zweikampf um Platz drei

Im MotoGP-Lauf setzte sich Bastianini in der Hitze von Sepang von Startplatz drei nach Kurve eins an die Spitze und fuhr danach ungefährdet zu seinem ersten Saisonsieg. Pole-Mann Bagnaia fiel hingegen am Start auf Rang drei zurück, der Italiener verteidigte aber diese Position erfolgreich gegenüber Martin und somit die WM-Führung. Der Ducati-Pilot hat nun zwei Rennen vor Schluss 14 Zähler Vorsprung auf den Spanier. „Ich bin froh, dass ich den Abstand in der Meisterschaft halten konnte. Man hat hier heute leicht Fehler machen können. Ich hatte Schwierigkeiten beim Bremsen und mit dem Vorderrad, aber mit unser Leistung bin ich sehr zufrieden“, bilanzierte Bagnaia.

Bester Nicht-Ducati-Pilot wurde Ex-Weltmeister Fabio Quartararo auf Yamaha als Fünfter. Für KTM lief es in der Motorrad-Königsklasse nicht nach Wunsch. Der Australier Jack Miller kam in Malaysia auf Rang acht, während sein südafrikanischer Teamkollege Brad Binder stürzte und ausschied. Die letzten beiden Grand-Prix-Wochenenden finden in Katar in einer Woche sowie in Valencia (26.11.) statt.