Die Wochen vor der Sommerpause sind in der Formel 1 traditionell auch die beste Zeit, um Gerüchte über mögliche Fahrerwechsel in der Formel 1 zu streuen. Vor dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps wollen deutsche Medien nun wissen, dass Weltmeisterteam Red Bull Racing über eine Verpflichtung von Nico Hülkenberg für die kommende Saison nachdenkt.

Dort hat Sergio Perez noch einen Vertrag bis Ende 2024, was die Frage nach der Sinnhaftigkeit solch eines Wechsels stellt. "Sagen wir so. Wir holen ihn (Nico Hülkenberg, Anm.) für das Qualifying und Perez fährt dann das Rennen", kommentierte Motorsportberater Helmut Marko die Berichte mit einem Zwinkern. Viel scheint er den Gerüchten nicht abgewinnen zu können. Der Grazer betonte schon mehrmals, dass die Tür zum zweiten Sitz bei Red Bull Racing frühestens 2025 aufgehen könnte.

Unterschiedliche Stärken

Hülkenberg zeigte in diesem Jahr vor allem im Qualifying auf, hatte seinen Teamkollegen zumeist im Griff und platzierte sich in Kanada in der Quali sogar auf Rang zwei, ehe ihn eine Strafe auf Startposition fünf zurückfallen ließ. Schnell erarbeitete sich der 35-Jährige in seiner Comeback-Saison den Ruf eines Top-Fahrers-im Qualifying. Diese Leistungen konnte er mit seinem Haas im Rennen viel zu selten bestätigen, was zu einem guten Teil aber auch an der Performance des Autos liegt.

Ganz gegenteilig verhält es sich eben bei Sergio Perez. Der zweite Bullen-Fahrer patzte immer wieder im Qualifying, fuhr dafür im Rennen oftmals noch auf das Podium und legte fulminante Aufholjagden hin. Sollte es 2024 dennoch zu einem Fahrerwechsel kommen, ist es aber ohnehin schwer vorstellbar, dass tatsächlich der routinierte Deutsche an die Seite von Superstar Max Verstappen rutscht. Die Bullen könnten dabei auf eine interne Lösung wie Daniel Ricciardo oder Yuki Tsunoda setzen. Auch Lando Norris scheint großes Interesse geweckt zu haben, wie Marko im Gespräch mit der Kleinen Zeitung nach dem Rennen in Silverstone auch erklärte: "Er hat bis 2025 Vertrag bei McLaren, ist von den jungen Fahrern aber weitaus der stärkste. Auch von seiner jugendlichen Art würde er am besten zu Red Bull passen."

Sieg Nummer 45 vor Augen

Sportlich sieht der 80-Jährige den Saisondominator Max Verstappen beim Sprint-Wochenende in Belgien wieder ganz vorne und wird dabei deutlicher als sonst. "Theoretisch sollte das unser leichtester Sieg in der Saison werden", erklärte Marko, angesprochen auf die Gegebenheiten in Spa-Francorchamps. "Die Strecke spielt uns voll in die Karten und Max wird immer souveräner. An einem Sprint-Wochenende kommt es aber immer auf das Setup an. Oft sind die in der Theorie leichtesten Siege am schwierigsten."