"So wie im Fahrerlager hinter der Hand diskutiert wird, ist das Thema wahrscheinlich schon gelaufen. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass Sebastian Vettel bei Racing Point auftauchen wird", sagte der ehemalige Toro-Rosso-Miteigentümer am Montagabend in der ServusTV-Sendung "Sport & Talk".

"Es könnte für ihn die einzige Alternative sein, mit der er auch Rennen gewinnen kann", meinte der 60-jährige Tiroler, der glaubt, dass Vettel Racing Point zum Siegerteam machen könnte. Vettel hatte 2008 in Monza in einem Toro Rosso seinen ersten Formel-1-WM-Lauf gewonnen. Damals war Berger noch 50-prozentiger Eigentümer des Zweitteams von Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz.

Auch zur aktuellen Krise des Traditionsteams Ferrari, für das Gerhard Berger als Pilot von 1987 bis 1989 und 1993 bis 1995 die Formel-1-WM bestritten hatte, nahm der zehnfache Grand-Prix-Sieger Stellung. "Sie werden von der Presse getrieben und den Emotionen gesteuert. Deshalb glaube ich nicht, dass sie kurzfristig eine Lösung finden werden", lautete Bergers Einschätzung nach dem frühen Doppelausfall von Ferrari am vergangenen Sonntag in Spielberg. Zu Binotto, seinem ehemaligen Ingenieur, meinte Berger: "Man kann ein Riesenteam wie Ferrari nicht an einer Person abladen, die von der Politik über die Strategie alles steuern soll."