Selbst das kräftezehrende Reisechaos konnte Magdalena Lobnig vorerst nicht aus der Fassung bringen. Die Völkermarkterin hat nach Ausweisung, Ankunft in letzter Minute und holprigem Start im Vorlauf ein erstes Ausrufezeichen gesetzt und sich bei der Küstenruder-WM in der Türkei souverän für das Finale der besten Acht qualifiziert. „Das war heute schon ein ganz anderes Rudern als im Time-Trial“, war Magdalena Lobnig nach ihrem Achtelfinal-Erfolg gegen die Niederländerin Janneke van der Meulen erleichtert. „Es ist mir wirklich in allen Belangen besser gegangen, körperlich, mental – und ich hatte keine Hoppalas wie am ersten Tag“, so die amtierende Welt- und Europameisterin, die nach dem zweiten Renn-Einsatz sich nun auch mit dem neuen Material in Einklang gebracht hat. „Wenn du gar keine Erfahrungswerte hast und ohne Training ins Boot steigst, ist es schwierig. Im Time-Trial musste ich noch raten, wie ich die Linie wähle, aber heute haben wir etwas Neues probiert und das war gut“, fühlte die Olympia-Gewinnerin von 2021 diesmal von Anfang an wohl. War es zu Beginn noch eng, konnte Lobnig aber im Finish ihre überlegene Kondition ausspielen und sich knapp neun Sekunden von ihrer Konkurrentin absetzen „Es war schon am ersten Tag zu sehen, dass es im Kampf um die Medaillen richtig eng werden kann“, so Lobnig, die auch vorausschauend Kräfte spart. „Mir geht’s deshalb auch nicht um die beste Zeit, weil die hast du nur, wenn du voll durchziehst. Ich möchte möglichst viele Körner sparen, um für ein Medaillen-Rennen maximal frisch zu sein.“
Am Sonntag steigen die Finalläufe. Drei Rennen muss Lobnig gewinnen, um den Titel zu verteidigen und erneut Küstenruder-Weltmeisterin zu werden. Schwester Katharina hat mit dem gemischten Vierer den Finaleinzug verpasst und beendete die WM auf Rang elf.