Timo Schmid mit seinen 34 Jahren als Floorball-Urgestein zu bezeichnen ist ansatzweise frech. Betrachtet man allerdings die sportliche Laufbahn des Villachers ist die Aussage doch akzeptabel. Seit 2004 läuft der Kärntner nun bei VSV Unihockey auf – und eigentlich nur deswegen, „da sich meine Altersklasse im Rollhockey aufgelöst hat. In der Schule habe ich die Leidenschaft zum Floorballsport entdeckt.“
Vor etwa sieben, acht Jahren erlebte Kärnten einen regelrechten Floorballboom und mittendrin war Schmid, der sich bereits in seinen Anfängen seiner Torjägerqualitäten bewusst gewesen ist. Während die Blütezeit zwischenzeitlich tendenziell abflachte, ist aktuell wieder ein Aufwärtstrend spürbar – vor allem im Nachwuchs herrscht Hochkonjunktur, wie Schmid erzählt: „Ich würde es fast als kompletten Wahnsinn bezeichnen, wie viele junge Floorball spielen wollen. Wir bekommen wöchentlich Anfragen, die wir teilweise ablehnen mussten, da wir über keine Trainerkapazitäten verfügen.“
Seine Karriere im Nationalteam hat er bereits beendet. Schmid arbeitet seit fünf Jahren in einer Werbetechnikfirma, die für das Merchandising bezüglich des Ironmans in ganz Europa zuständig, ist. „Das kann ich gut mit der Liga kombinieren. Dreimal trainieren wir mit der Mannschaft und zweimal noch auf eigene Faust.“
„Um drei Klassen gestiegen“
Angesprochen auf die „Internationale Floorball Liga“ (mit Ungarn, Slowenien und Österreich), die sich vor ein paar Jahren etabliert hat, spricht er von einer „viel höheren Professionalität, auch innerhalb der Vereinsstruktur. Generell ist das Niveau um drei Klassen gestiegen. Manche Fahrten sind zwar sehr lange, aber mit einem großen Bus ist es nicht so schlimm“, so Schmid, unangefochtener Topscorer der heimischen Liga (40 Treffer) und vierter der IFL.
In der Sporthalle Waidmannsdorf geht am Samstag (17 Uhr) das erste Derby-Halbfinale (best-of-three) der österreichischen Bundesliga zwischen dem KAC und den „Blau-Weißen“ in Szene. Den Flow hat Schmid verinnerlicht, kommt er aus dem Jamaikaurlaub. Favorit ist aufgrund der heurigen Resultate der IFL-Finalist aus der Draustadt, „aber ein Derby ist immer speziell“. Wie lange der Routinier noch auf dem Parkett „aufgeigen“ wird, lässt er auf sich zukommen. „Ich schaue von Saison zu Saison.“