Seine erste reine Weltcupsaison hat Dominik Hanschitz im Viererbob gemeistert. Teilweise sei es eine Achterbahnfahrt gewesen. Als enorm bitter hat sich sein Ausfall bei der WM in den USA herausgestellt, als er sich bei der ersten Trainingsfahrt eine Rückenblessur zugezogen hatte. „Ich konnte die ersten Tage gar nicht gehen. Es hat so ausgestrahlt, dass ein Start von mir nicht möglich war.“

Challenges aller Art wurden schließlich bewältigt. „Das negative Highlight war als sich mitten in der Nacht die Motorkontrollleuchte bemerkbar gemacht hat und wir stundenlang aufs Abschleppen warten mussten. Irgendwann ging es mit dem Zug weiter, um einen anderen Transporter zu holen, dass wir anschließend zu den Schlitten gekommen sind. Unser Pilot war im ersten St. Moritz Training völlig übermüdet, das war nicht ohne. Und ein zweites Mal sind wir in Prag gestanden, wo sich jeder gedacht hat, wie wir nach Hause kommen.“

Die Crew ist klein, aber fein

Der Bobsport ist generell alles andere als ein Zuckerschlecken. Allein die Kufen eines Viererbobs kosten 12.500 Euro, ein „top“ Schlitten an sich 80.000 – „drei bis vier Saisonen kann man mit ihm aber fahren. Man kann sie von der Dämpfung her minimal von Bahn zu Bahn nachstellen.“ Die Crew ist klein, aber fein. „Es ist ein Ersatzmann dabei, ein Physiotherapeut und zwei Trainer.“ Von Servicemännern, wie beispielsweise im alpinen Skisport oder nordischen Bereich, fehlt aus Kostengründen jede Spur, „da sind wir unsere eigenen Tüftler.“ Als Landmaschinenmechaniker bringt der Völkermarkter die idealen Voraussetzungen mit. „Ich war von Null weg technisch ziemlich schnell dabei“, erklärt der 22-jährige Modellathlet, der inzwischen 101 Kilo auf die Waage bringt.

Um sich optimal auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien – es ist das erklärte Ziel des rot-weiß-roten Viererbobs – vorzubereiten, nahm sich der U23-Vizeweltmeister eine Wohnung in Salzburg und pendelt wöchentlich hin und her. Der Wintersportler arbeitet von Dienstag bis Donnerstag in Kärnten „um Geld zu verdienen“, ehe es nach getaner Arbeit direkt nach Salzburg geht. „Wir haben uns heuer am Start schon gesteigert, aber es geht immer noch mehr und mehr“, meint der ehemalige Sprinter und Vizestaatsmeister im Weitsprung, der nach Bänderrissen im Sprunggelenk seine Leichtathletikkarriere beendet hat.