Nach dem Terroranschlag in Wien wurden alle für Dienstag angesetzten Partien des ÖFB-Cups abgesagt. "Wir haben es erst vor dem Stadion erfahren. Wir waren schon da. Erklärung gibt es noch keine, aber es hat mit dem Anschlag zu tun", sagt Hartberg-Obmann Erich Korherr. "Das ist in so einer Situation absolut verständlich." Und doch ärgern sich die Hartberger: Immerhin stand die Mannschaft bereits vor dem Stadion der Wiener Austria, als sie von der Absage erfahren haben. Die Hartberger drehten um, in der Oststeiermark wird nach der Rückkehr noch trainiert.

Auch die Partie FAC gegen Austria Klagenfurt wurde abgesagt."Natürlich hätten wir gerne gespielt, die Burschen sind gut drauf und waren heiß darauf, in die nächste Runde aufzusteigen. Aber es gibt Situationen, da rückt der Fußball in den Hintergrund. Wir haben Verständnis für diese Entscheidung und werden uns ab Mittwoch auf das Zweitliga-Match beim GAK vorbereiten", sagt Austria-Trainer Robert Micheu.

Die Partie Allerheiligen gegen Amstetten wurde ebenfalls gestrichen. Mit Wien als Spielort haben die Absagen also nichts zu tun. Das geht auch aus einer Aussendung des ÖFB hervor:

„Die Bundesregierung hat empfohlen, der Intention der Staatstrauer Rechnung zu tragen und alle Veranstaltungen in den kommenden drei Tagen abzusagen. Diesem Wunsch kommen wir als ÖFB selbstverständlich nach, dementsprechend werden auch die für Dienstag und Mittwoch angesetzten Begegnungen im UNIQA ÖFB Cup nicht stattfinden“, so ÖFB-Präsident Leo Windtner.

„Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Betroffenen des gestrigen schrecklichen Angriffs in unserer Bundeshauptstadt Wien sowie deren Lieben sowie Angehörigen. Unser Dank gebührt den zahlreichen Einsatz- und Rettungskräften, die in dieser beispiellosen Ausnahmesituation Großartiges geleistet haben und nach wie vor leisten. Beweisen wir, dass wir in Wien und ganz Österreich zusammenhalten. Dass wir zu unseren Werten stehen und sie weiterhin gemeinsam leben und schützen werden. Zeigen wir, dass Hass kein Bestandteil unserer Werte, unserer Gesellschaft und des Fußballs ist - und nie sein wird.“

Wann die Partien nachgeholt werden sollen, steht noch nicht fest, wegen des engen Terminkalenders aufgrund des verspäteten Saisonbeginns aufgrund der Coronavirus-Pandemie gibt es allerdings nur wenig Spielraum. Neben vier geplant gewesenen Achtelfinalspielen sind auch zwei durch diverse Coronafälle bisher noch nicht ausgetragene Partien der 2. Runde betroffen.

Mit der Absage vor allem der in Wien angesetzten Partien ist seit den frühen Morgenstunden spekuliert worden, offiziell wurde diese allerdings erst fast genau zwei Stunden vor dem Anpfiff des Bundesliga-Duells Austria gegen Hartberg in Favoriten. "Selbstverständlich haben wir für diese kurzfristige Entscheidung volles Verständnis. Unsere Anteilnahme gilt den Familien und Freunden der Opfer", sagte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer.

Dem konnte sich auch Sturm-Graz-Wirtschafts-Geschäftsführer Thomas Tebbich nur anschließen: "Der SK Sturm Graz trägt tiefe Trauer. Wir drücken den Hinterbliebenen der Opfer unser tiefstes Mitgefühl aus und wünschen allen Verletzten eine vollständige und rasche Genesung. In diesen Tagen sind wir alle Wiener." Eine Möglichkeit für eine Nachholung der Spiele wäre der 16. Dezember: Da sind auch bereits der Schlager Titelverteidiger Salzburg gegen Rapid und die Partie LASK gegen ASK Elektra angesetzt.