„Hier regiert der WAC“ und „Hurra, hurra, die Wolfsberger sind da“, schallte es durch die Straßen Klagenfurts. Nicht weniger als 800 Fans des Cupfinalisten und Überraschungsteams der heurigen Bundesligasaison fanden sich beim Klagenfurter Minimundus ein und marschierten zusammen gen Wörthersee Stadion. Dort wurden sie bereits freudig von tausenden Mitanhängern im Fandorf vor der Südtribüne erwartet. „So eine Gelegenheit bekommst du einfach nicht oft, wahrscheinlich nur einmal im Leben“, strahlte WAC-Fan Wolfgang, der mit der ganzen Familie zusammen den Weg nach Klagenfurt im Privat-PKW angetreten hatte.

Das machten ihm viele nach, vor allem jene, die aus allen Kärntner Landesteilen nach Klagenfurt kamen, um ihrem Vertreter die Daumen zu drücken. Dem Appell von WAC-Trainer, „Bitte liebe Kärntner, kommt alle zahlreich ins Stadion, auch wenn ihr keine WAC-Fans seid. Schließlich können wir hier gemeinsam für ein ganzes Bundesland etwas Historisches erreichen, das für die Ewigkeit steht“, folgten wirklich viele Menschen aus dem ganzen Land. Auch viele, die noch nie ein WAC-Spiel in der Lavanttal Arena gesehen hatten.

Aus der Bezirkshauptstadt Wolfsberg hatten sich dann doch viele für die Anreise per Bus entschieden, der Reihe nach parkten 16 Gefährte vor dem Wörthersee-Oval ein, die Insassen fluteten danach das Fandorf, deckten sich noch mit dem einen oder anderen Fanartikel ein und nahmen das erste Erfrischungsgetränk bei knapp 30 Grad und strahlendem Sonnenschein ein. „Das Geschäft rennt gut“, strahlte da auch Gernot Sagmeister, beim Klub für Merchandise und Sponsoring zuständig, der fleißig hinter dem Tresen mithalf. Wobei in der Anfangsphase die Hartberger in der Überzahl waren, „und auf der Ebene schon gewonnen haben“, wie Präsidentin Brigitte Annerl meinte, die sich fleißig unters Volk mischte.

Herausgeputzt hatten sich die Fußballanhänger aus dem Lavanttal dann auch beim Fanmarsch. Transparente, Fahnen und vor allem lautstarke Gesänge hatten sie in die Landeshauptstadt mitgebracht. Und ob der - zugegeben nicht so stark verankerten, aber doch vorhandenen - Rivalität zur Austria Klagenfurt war es ihnen sichtlich eine Freude, ausgerechnet ins Stadion des Lokalrivalen einzumarschieren. Die Freude riss auch nicht ab, als eine Handvoll Chaoten den Fanmarsch kurz vor dem „Zieleinlauf“ aus einem Gebüsch hervorstürmend zu stören versuchte. Die Polizei war sofort zur Stelle.

Weniger Polizeipräsenz als in den Vorjahren

Übrigens: Die Polizeipräsenz hielt sich im Vergleich in Grenzen. Im Vergleich zu den Vorjahren, wo sich mit Rapid und Sturm Graz die beiden größten Fanlager Österreichs gegenüberstanden. „Aber es ist dem Zuschauerandrang angemessen, eine genaue Zahl können wir nicht hinausgeben - aus taktischen Gründen“, wie es vom Polizei-Pressedienst hieß. Was man sich diesmal „ersparte“, war ein Anfordern von Beamten aus anderen Bundesländern. Rapid und Sturm hatten doch auch Polizisten aus ihrer Heimat mitgebracht, szenekundiger Dienst inklusive.