Hartberg und Ried – das wird keine Liebesbeziehung mehr. Hartberg und das Stadion im Innviertel erst Recht nicht. Dabei soll die Josko Arena als eines der Vorbilder für das möglicherweise in Hartberg entstehende Stadion dienen. Der große Wunsch: eine bessere Punkteausbeute. Seit Hartberg als Bundesligist ins Innviertel fährt, setzte es ausschließlich Niederlagen. Was diese Niederlagen gemeinsam haben, sind gute Leistungen der Oststeirer, zumindest phasenweise.

Und auch beim 0:1 bei der SV Ried war längst nicht alles schlecht. Die Hartberger pressten hoch, suchten rasch die Tiefe, fanden zu Beginn zahlreiche Torchancen vor. Thomas Rotter (3.), Donis Avdijaj (18.), Noel Niemann (24.) und Dario Tadic (28.) hätten die Oststeirer in Führung bringen können. Gegen Rotter und Niemann konnte sich Samuel Sahin-Radlinger auszeichnen. Die Rieder waren bis dahin nur durch Stefan Nutz gefährlich (14.), David Stec klärte auf der Linie. Gegen den Abschluss von Ante Bajic (35.) konnten dann Rene Swete, Stec und Co. nichts mehr ausrichten. Die Rieder Führung fiel gegen den Spielverlauf.

„Das Spiel zu verlieren tut richtig weh, weil wir die bessere Mannschaft waren“, erklärt Trainer Kurt Russ. In Hälfte eins wären genügend Torchancen da gewesen, um in Führung zu gehen. „Zweite Hälfte waren wir nicht mehr so dominant, da haben wir ein paar Sachen nicht gemacht, wie wir das vorgehabt haben“, sagt Russ weiter. Aber auch, weil die Rieder mit der Führung ihre Lieblingsdisziplin ausüben konnten: verteidigen und kontern. „Sie machen das Tor und verlegen dann alles auf Konter und verteidigen nur mehr“, sagt auch Mario Sonnleitner, der ein „sehr gutes Spiel“ der Hartberger gesehen hat. Die Räume der Hartberger wurden aber immer enger, Torchancen waren Mangelware. Am gefährlichsten war es nach einer Chance von Seth Paintsil (70.) aber auch der Schuss ging nicht aufs Tor, sondern wurde noch geblockt.

„Wir haben hier nicht das Unentschieden vergeben, sondern drei Punkte liegengelassen“, sagt Avdijaj, der nach seiner Knöchelverletzung früher als erwartet zurückkam. Dafür drohen andere Spieler auszufallen: Die Schlussphase musste Hartberg zu zehnt bestreiten, Christian Klem fiel nach einem Zusammenstoß benommen aus, Verdacht auf Gehirnerschütterung. Hartberg-Trainer Kurt Russ konnte nicht mehr wechseln, weil zuvor schon Sonnleitner, Stec und Niemann mit muskulären Problemen vom Feld mussten.