Dass es den SK Sturm in der heutigen Form noch gibt, ist vielen schwarz-weißen Helfern sowie einigen Investoren zu verdanken, die in einer Rettungsaktion in der Saison 2006/07 den Verein vor dem Untergang bewahrten. Einer, der damals eine gewichtige Rolle gespielt hat, war Hans Fedl. Er wollte „seinen“ Klub nicht sterben lassen und nutzte all seine Kontakte, um das Überleben des SK Sturm zu sichern. Nach einer kurzen Zeit an der Spitze des Klubs wurde der Sturm-Retter 2007 zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Heute feiert Hans Fedl seinen 70. Geburtstag. Und er wird dort sein, wo er fast sein ganzes Leben verbracht hat – in einem Stadion. Diesmal ist es jenes in Pasching, wo der SK Sturm auf den LASK trifft. Ein Grazer Sieg wäre wohl das schönste Geschenk für Fedl. Die Mannschaft möchte sich aber auch selbst beschenken, für die intensiven Trainingseinheiten in der vergangenen Woche. Alle, die heute im Sturm-Trikot einlaufen, könnten die Enkel von Fedl sein. Das Durchschnittsalter des Grazer Kaders liegt bei 22,97 Jahren. Die Schwarz-Weißen haben damit einen der jüngsten Kader in der Bundesliga. Salzburg (22,42), WSG Tirol (22,73), Austria Wien (22,89) liegen vor den Grazern. Admira (23,04), LASK (23,50), Austria Klagenfurt (23,59), Ried (24.04), Rapid (24.30), Altach (24,48), WAC (24,76) und Hartberg (24,96 Jahre/Quelle: transfermarkt.at) sind älter.

Sturms Ehrenpräsident Hans Fedl

„Mit den Abgängen von Kevin Friesenbichler und Bekim Balaj sind wir schon noch einmal etwas jünger geworden“, sagt Geschäftsführer Andreas Schicker. Jeder Verein möchte junge und talentierte Spielern im Kader haben. Dadurch steigen die Chancen auf Transfererlöse. Es bedurfte eines Umdenkens innerhalb des Sturm-Verstandes. Die Denkweise, dass dem aktuellen Erfolg alles untergeordnet werden muss, ist nicht mehr vorherrschend. Man hat sich mit der Verpflichtung von Schicker als obersten sportlichen Verantwortlichen auf einen Drei-Jahres-Plan geeinigt, der sehr wohl die Förderung des Nachwuchses beinhaltet. Bislang haben Schicker, Trainer Christian Ilzer und sein Betreuerstab alle gesteckte Ziele übertroffen. Und so spielt man bereits im Jahr zwei unter Ilzer wieder auf der internationalen Fußballbühne. Am Donnerstag (20 Uhr) ist man im Rahmen der Europa-League-Play-off bei NS Mura zu Gast. Ob Sturm im Fernsehen zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.

Für die Spieler herrschte in dieser Woche noch „Europa-Verbot“. Soll heißen: Der Fokus wurde einzig und allein auf die heutige Begegnung gegen den LASK gelegt. Nach vier Niederlagen in Serie gegen die Oberösterreicher holte Sturm in den jüngsten beiden Duellen einen Sieg (3:1) sowie ein Unentschieden (0:0). Für Ilzer ist auch klar: „Wir müssen alle unsere Stärken ausspielen, jeder Spieler muss bereit sein, an und über seine Grenzen zu gehen. Nur dann haben wir eine Chance, zu bestehen.“ Und vielleicht klappt es wirklich mit dem Geschenk für Ehrenpräsident Hans Fedl.