Ein Tor und drei Vorlagen in vier Liga-Spielen sowie drei Assists beim 7:0-Sieg in der ersten Cup-Runde gegen den SV Innsbruck: Jakob Jantscher ist großartig in die Saison 20/21 gestartet. Viele sprechen vom zweiten fußballerischen Frühling, den der 31-Jährige aktuell durchlebt. Jantscher selbst nimmt es gelassen und sagt schmunzelnd: „Bis jetzt habe ich und wir als Mannschaft noch nichts erreicht.“ Natürlich sei es schön, seinen Teil am Erfolg der Mannschaft beitragen zu können, aber: „Keiner darf glauben, nachlassen zu können“, sagt der Routinier.

Die Mannschaft bringt auf dem Platz ihre Leistung, zeigt Engagement, präsentiert schöne Spielzüge, kreiert Chancen und schießt Tore. Die bisherigen Auftritte spiegeln wider, dass die Spieler miteinander harmonieren. Warum funktioniert ein Jantscher unter Trainer Christian Ilzer besser? Warum tritt die Mannschaft ungleich agiler auf als in der Vergangenheit?

Mit 31 Jahren in der Führungsrolle

„Die eine Erklärung gibt es nicht. Es sind viele Faktoren, die ineinandergreifen müssen, damit eine Mannschaft erfolgreich ist. Ich sage: Unser Kader war in der letzten Saison besser. Und ich sage: Nestor El Maestro ist einer der besten Trainer, den ich hatte. Und ich hatte einige in meiner Karriere. Aber es hat eben nicht funktioniert, warum auch immer“, erklärt Jantscher. Er selbst funktioniere besser, „weil ich eine Rolle bekommen habe, die ich übernommen habe. Ich bin mit 31 Jahren der älteste Spieler in der Mannschaft und darf die Truppe führen. Nicht nur auf dem Platz“, sagt Jantscher.

Wenn die Leistungen des Routiniers auch noch auf dem Platz passen, lebt es sich in der Führungsrolle gleich leichter. Zudem ortet Jantscher einen Richtungswechsel innerhalb des Klubs. Die Idee des schnellen Erfolgs wurde fallen gelassen. „Sturm ist nicht Salzburg, die gute junge Spieler kaufen und teurer weiterverkaufen. Sturm hat Tradition und sollte den heimischen Talenten als Sprungbrett dienen“, sagt der Grazer. Er selbst hat sich bei Sturm hochgedient und sich an Spielern wie Mario Haas oder Ivica Vastic orientiert. „Die Fans müssen sich wieder mit den Spielern und somit mit dem Klub identifizieren können. Und ich denke, in diese Richtung geht es bei Sturm jetzt wieder“, erklärt der 31-Jährige.

Seine Qualitäten als Goalgetter will Jantscher nicht überbewerten: „Ich bin der bessere Vorbereiter.“ Allerdings holte er sich in der Saison 2011/12 die Torschützenkrone. Damals erzielte er 14 Tore, musste sich Platz eins allerdings mit Stefan Maierhofer teilen.