Überpünktlich um 12.59 Uhr betrat das neue sportliche Führungs-Duo des SK Sturm die „Bühne“ in der Merkur-Arena, auf der Neo-Coach Fabio Ingolitsch im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. „Ich freue mich sehr, einen der spannendsten Trainer Österreichs als neuen Trainer des SK Sturm vorzustellen“, leitete Sportchef Michael Parensen die Fragerunde ein. Und Ingolitsch meinte: „Ich freue mich sehr, dass ich hier sein darf. Es ist ein Riesenprivileg, Trainer von Sturm sein zu dürfen. Sturm ist ein Traditionsklub mit richtig geilen Fans und einer wunderschönen Stadt. Es ist alles angerichtet, hier eine schöne Zeit zu haben.“

Das sagt Neo-Trainer Fabio Ingolitsch über...

... seine Spielidee: „Bei Sturm gibt es ein klares Fundament, Stabilität und eine Identität, die sich durch Intensität auszeichnet. Auf diesen Eckpfeilern möchte ich aufbauen. Wir wollen die Stadt und das Stadion mitnehmen, Energie erzeugen und dafür sorgen, dass wir zuhause wieder eine Festung werden und die Heimtabelle auf den Kopf drehen. Wir wollen den Fans ein gutes Gefühl geben, wenn sie ins Stadion kommen und ein noch besseres, wenn sie nach Hause gehen. Sturms Identität und meine Art des Fußballs sind sehr stimmig zueinander. Aber es gibt durchaus Impulse, die ich einbringen möchte, ohne den Rahmen, den wir vereinbart haben, zu verlassen.“

... den Vergleich mit Christian Ilzer: „Ich möchte ihm größten Respekt zollen, für das, was er hier mit Andreas Schicker aufgebaut hat. Das kann schon ein Vorbild sein, wie wir in guter Verbindung zusammenarbeiten wollen. Das ist keine One-Man-Show, es geht nur im Team. Und ich bin ein Teamplayer.“

... das Trainerteam: „Es ist wichtig, ein gutes Team aufzubauen. Ich arbeite auch gerne mit Leuten, die schon da sind. Diese haben eine hohe Qualifikation und eine große Zugehörigkeit zum Verein. Wir werden uns ansehen, wer mir wo helfen kann und wen wir von außen dazuholen. Es ist ein dynamischer Prozess, in den nächsten Tagen wollen wir smarte Entscheidungen treffen.“

... Veränderungen: „Ich will auf dem aufbauen, was schon gut da ist. Jürgen Säumel hat es auch bravourös fortgesetzt und ist Meister geworden. Aber es braucht schon eine Frischzellenkur, wir wollen im Spiel und im System variabler werden. Wir werden die Eckpfeiler nachschärfen und gleichzeitig versuchen, von der starren Rautenformation wegzukommen.“

... den Kader: „Wir haben viele Spieler, die für unseren Spielstil perfekt sind. Die Qualität der Mannschaft ist sehr gut, ich bin sehr happy mit dem Team und freue mich, alle kennenzulernen.“

.... den SK Sturm: „Für mich ist Sturm nicht ganz neu, ich habe bereits viele Berührungspunkte gehabt. Im Rahmen des Pro-Lizenz-Kurses habe ich bei Sturm hospitiert und einige Personen im Trainerteam kennengelernt. Mein Bruder (Sandro, Anm.) war Spieler hier, ich habe auch Kontakt zu Paul Pajduch, Andreas Schicker und Christian Ilzer. Ich denke, dass ich gute Infos habe, wie der Verein tickt, aber in Realität ist es immer anders. Ich versuche, alles aufzusaugen und zu inhalieren und Personen mit hoher Identität zum Verein auf den Weg mitnehmen, weil ich glaube, dass für mich ein Mehrwert entsteht.“

... sein junges Alter mit 33 Jahren: „Ich bin froh, dass ich noch so jung bin, ich hoffe, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe. Es ist ein Privileg, in dem Alter Trainer von Sturm zu sein, das ist nicht selbstverständlich. Ich schätze, dass Sturm so eine mutige Entscheidung getroffen hat. Ich weiß, was ich will, habe nie etwas geschenkt bekommen und mir alles erarbeitet. So mutig wie die Vereinsführung entschieden hat, will auch ich mutige Entscheidungen treffen und so mutig will ich auch, dass die Mannschaft Fußball spielt.“

... seine Red-Bull-Prägung: „Ich habe sieben Jahre in Salzburg verbracht. Ich bin froh, dort eine sehr gute Ausbildung bekommen zu haben. Ich möchte auch betonen, dass sich Sturm und Salzburg in der Spielweise sehr ähneln, auch deshalb ist der Fit da. Wir wollen die Sturm-DNA beibehalten und weiterentwickeln, aber es gibt viele Adaptionen und Erweiterungen, die ich mir angeeignet habe und die möchte ich einbringen.“

... seine Ziele für die restliche Saison: „Der Anspruch ist riesengroß, das brauchen wir nicht wegdiskutieren und diese Verantwortung trage ich auch gerne. Aber ich möchte den Ball flachhalten und keine großen Töne spucken, bevor ich überhaupt begonnen habe. Ich möchte alle kennenlernen und gemeinsam festlegen, was unsere Ziele sind. Spätestens nach der Punkteteilung müssen wir das klar und offensiv festlegen.“

... sich als Trainertyp: „Ich war nie Profispieler, habe nicht immer die besten Entscheidungen getroffen. Umso mehr hat mich das motiviert, alles zu investieren, dass ich einmal im Profifußball lande. Es ist auch wichtig, diesen blinden Fleck im Trainerteam zu besetzen, damit alles abgedeckt ist. Es geht auch darum, was ich als Mensch grundsätzlich einbringen kann. Man muss schauen: Spreche ich gerade mit dem Menschen oder mit dem Spieler in der Funktion des Trainers. Es ist wichtig, als Person Bindungen aufzubauen, aber einen klaren Cut zu machen und als Trainer auch einmal klar und unangenehm zu sein. Ich möchte eine Atmosphäre bilden, mit der wir gemeinsam Erfolg haben.“

... seinen Bruder Sandro, der bei Altach spielt: „Er hat sich persönlich für mich gefreut, aber war traurig, dass ich weg bin. Ich hoffe für die Jungs in Altach, die ich sehr ins Herz geschlossen habe, dass sie weiterhin in eine gute Richtung gehen.“