Am Tag vor dem Europa-League-Rückspiel gegen den WAC in London (Mittwoch, 18.00 Uhr/live DAZN) hat Tottenhams Star-Coach Jose Mourinho Einblick in seine Gefühlslage gegeben. "Gott sei Dank bin ich nicht mehr der Trainer, der ich einmal war", meinte der Portugiese, dessen Truppe in der englischen Premier League derzeit mit einer Formkrise kämpft. "Ich bin nicht glücklich, aber Reife hilft, und ich bin sehr zuversichtlich", sagte der 58-Jährige auf einer Pressekonferenz.

In seiner Vergangenheit, in der er u.a. insgesamt sechs Meistertitel in England, Italien und Spanien sowie zweimal die Champions League gewann, habe er auf Probleme abseits des Sportlichen "viel emotionaler" reagiert. "Anstatt mir selbst zu helfen, habe ich noch mehr Konflikte provoziert", erinnerte sich Mourinho. Seine Mannschaft kassierte in der Liga in den jüngsten sechs Partien fünf Niederlagen. Man werde die aktuelle Situation durchstehen, war Mourinho überzeugt. "Welcher Coach hat schon immer blauen Himmel?", fragte er. "Es schmerzt mich und ist für mich eine große Herausforderung, und ich glaube, es schaffen zu können."

Bleiben Ergebnisse aus, fühlten sich Trainer oft als "einsame Männer". "Ich habe das in diesem Gebäude (Tottenhams Stadion, Anm.) nie gespürt. Ich fühle mich nicht nur respektiert, sondern auch unterstützt. Wir sitzen alle im selben Boot. Niemand ist glücklich, aber auch niemand niedergeschlagen. Ich bin optimistisch. Vielleicht ist das ein bisschen komisch nach so vielen Niederlagen, aber ich bin optimistisch", betonte Mourinho. "Ich wache auf und freue mich, hierher zu kommen."

Klar sei nicht zuletzt im Hinblick auf den WAC aber auch eines: "Wenn du einen schlechten Lauf hast, brauchst du Siege. Ich bin sicher, dass jeder nicht nur weiterkommen, sondern auch gewinnen will", gab Mourinho an. Tatsächlich ist Gareth Bale und Co. der Achtelfinalaufstieg nach dem 4:1 im Hinspiel in Budapest vergangene Woche quasi nicht mehr zu nehmen. "Im Fußball kann alles passieren, aber die Realität ist, dass ein 4:1-Auswärtssieg gut ist", sagte Mourinho lapidar. Zudem kündigte er eine Aufstellung "sehr ähnlich jener von Budapest" an.