Weiter in der Krise oder raus aus der Krise? Beim Europa-League-Auftakt gegen den FC Porto hatte Salzburg die Gelegenheit, die nationale Durststrecke hinter sich zu lassen und international für Furore zu sorgen. Die Mozartstädter entschieden sich für eine Art Mittelweg, trauerten am Ende aber dennoch. Die Partie ging wegen eines Last-Minute-Treffers von William Gomes (93.) zwar 0:1 verloren, die Elf von Thomas Letsch präsentierte sich dabei dennoch besser, als viele angesichts der jüngsten Unform erwartet hatten.
Petar Ratkov mit großer Chance
Die Partie begann mit einem Kracher. Borja Sainz ließ in der dritten Spielminute die Latte wackeln, dies hätte ein früher Rückschlag für Salzburg gegen die im bisherigen Saisonverlauf noch makellosen Portugiesen (sechs Siege in sechs Liga-Spielen) sein können. Die „Bullen“ ließen sich von dieser Szene jedoch nicht aus der Ruhe bringen, stattdessen fanden sie gut in die Partie, hielten gut dagegen, setzten aber auch eigene Akzente. So schickte etwa Moussa Yeo herrlich Petar Ratkov (12.) der Tormann Diogo Costa umkurvte, sein Abschluss wurde jedoch noch kurz vor der Linie geklärt.
Die Gäste waren der Führung bis zum Pausenpfiff näher. Ein Treffer von Samu (21.) wurde wegen Handspiels aberkannt, ein Abschluss von Victor Froholdt (33.) aus aussichtsreicher Position geblockt, gegen den Kopfball des völlig freistehenden Gabriel Veiga war Keeper Alexander Schlager zur Stelle. Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. In Minute 57 brandete schließlich sogar Jubel auf in der von nur 9993 Zuschauern besuchten Arena. Ein Treffer von Ratkov wurde jedoch korrekterweise wegen Abseits aberkannt.
Yorbe Vertessen hauchdünn vorbei
Porto drängte unbeirrt auf das 1:0, doch auch ein Führungstreffer des österreichischen Vizemeisters wäre alles andere als unverdient gewesen. Nach gut einer Stunde entschied sich Trainer Thomas Letsch zu einem Vierfachtausch, brachte mit Yorbe Vertessen, Karim Onisiwo, Sota Kitano und Maurits Kjaergaard ein neues Offensiv-Quartett. Vertessen war es, der Salzburg in Minute 79 in Führung bringen hätte können, nein müssen. Nach herrlicher Kombination setzte er den Ball hauchdünn an Costas Tor vorbei. Auf der Gegenseite brauchte es Schlager, der den Ball gegen Gomes (7.) über das Tor klärte. Gegen dessen Flachschuss Augenblicke vor dem Schluss war der Keeper machtlos.