Knapp 200 Sturm-Fans nahmen die Reise ins dänische Herning auf sich. Sie wollten ihren SK Sturm siegen sehen. Die Unterstützung der für den schwarz-weißen Anhang kleinen Gruppe war – wie immer – lautstark. Das änderte sich auch nicht nach dem Treffer in der 7. Minute, als Sturm-Tormann Oliver Christensen den FC Midtjylland mit 1:0 in Führung brachte. Er schlug sich den Eckball von Franculino selbst ins Netz.

Der Einsatz des Anhangs von den Rängen schwappte nicht auf die Mannschaft über. Die Grazer waren gegen die Dänen bemüht. Reaktion statt Aktion herrschte lange Zeit vor, zu stark waren die Gastgeber. Wohl auch der frühen Führung geschuldet.

Jon Gorenc Stankovic sah den Auftritt durchwachsen: „Wir haben in der zweiten Hälfte ein ordentliches Spiel gezeigt, aber leider kein Tor gemacht. Wir müssen daraus lernen. Es war nicht alles so schlecht, wie es das Ergebnis zeigt. Wir haben heute auch viele Standards gehabt, aber sie haben alles wegverteidigt. Das war ein bisschen zu wenig.“

Sturm ist auf dem europäischen Auswärtsterrain weiterhin alles andere als ein Sturm, verlor in der Fremde nun das sechste Spiel in Serie. Der letzte Sieg in einem auswärtigen Stadion datiert vom 22. Februar 2024. Mika Biereth erzielte damals den 1:0-Treffer gegen Slovan Bratislava. Schiedsrichter damals war übrigens ein gewisser Orel Grinfeeld. Jener Referee, der auch gestern den Führungstreffer gar nicht geben wollte, nach VAR-Intervention aber musste.

In Herning war nichts zu holen, obwohl Trainer Jürgen Säumel dieselbe erfolgreiche Formation auf das Feld schickte, die in Salzburg angefangen hatte. Otar Kiteishvili war aufgrund eines familiären Vorfalls ja nach Georgien gereist und stand verständlicherweise nicht zur Verfügung.

Sturm tat sich schwer und kam dennoch zu Chancen. Die beste vergab Maurice Malone, als er in der 29. Minute den Ball nicht an Midtjylland-Tormann Elias Olafsson vorbeibrachte. „Ich muss ihn vielleicht am Tormann vorbeilegen und dann reinschieben. Muss ich mir aber noch anschauen, was ich besser machen hätte können. Ich hätte das Tor natürlich gerne gemacht“, sagte Malone nach seinem ersten Europa-League-Spiel. Tim Oermann (31.) und Tochi Chukwuani (33.) hatten ebenfalls Möglichkeiten. Es war eine gute Phase vor der Pause, ohne Zählbares allerdings.

Gleich nach Wiederbeginn prüfte abermals Franculino (50.) Christensen. Diesmal aber blieb Sturms dänischer Schlussmann Sieger. Genauso wie wenig später (56.) gegen Philip Billing. In der 61. Minute wurde abermals ein Treffer von Franculino aberkannt, wegen Abseits. Diesmal hielt die Entscheidung von Schiri Grinfeld. Für die Entscheidung sorgte Ousmane Diao (88.) mit dem Tor zum 2:0-Endstand. Jürgen Säumel: „Das Ergebnis ist sehr enttäuschend, wir wollten unbedingt etwas mitnehmen. Mit der Leistung bin ich nicht ganz unzufrieden – es waren ordentliche Elemente dabei, die unser Spiel auszeichnen.“

Midtjylland war die abgebrühtere und souveränere Mannschaft an diesem Abend. Auch deshalb wurde es nichts mit Sturms Revanche für die 0:2-Niederlage vom 3. November 2022. Dänemark war wieder keine Reise wert.

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