Der FC Barcelona hat erstmals seit 2020 wieder einmal das Viertelfinale der Fußball-Champions-League erreicht. Die Katalanen behielten am Dienstagabend im Estadi Olímpic Lluís Companys gegen SSC Napoli dank Toren von Fermin Lopez (15.), Joao Cancelo (17.) und Robert Lewandowski (83.) mit 3:1 die Oberhand und setzten sich nach dem Hinspiel-1:1 mit 4:2 durch. Ebenfalls in der Runde der letzten acht steht Arsenal nach einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Porto.

Nach 45, 90 und 120 Minuten war es in London nach einem Treffer von Leandro Trossard (41.) 1:0 gestanden, nachdem die Hausherren die erste Partie in Portugal mit 0:1 verloren hatten. Im Elfmeterschießen scheiterte zuerst Wendell an der Stange und dann Hinspiel-Torschütze Galeno an Arsenal-Tormann David Raya. Bei den „Gunners“ verwandelten hingegen Kapitän Martin Ödegaard, Kai Havertz, Bukayo Saka und Declan Rice souverän. Sie verhinderten das achte Aus in Folge in dieser Bewerbsphase und schnuppern erstmals seit 2010 wieder Viertelfinalluft. Nach der Übernahme der Tabellenführung in der Liga gab es das nächste Highlight.

Barcas im Sommer scheidender Coach Xavi verhalf dem 17-jährigen Pau Cubarsi in der Innenverteidigung zu seinem Champions-League-Debüt, vorne stürmte mit dem 16-jährigen Supertalent Lamine Yamal ein Noch-Jüngerer. Der setzte auch gleich zu Beginn einen Abschluss drüber (2.). Danach rückte der 20-jährige Fermin Lopez dreimal innerhalb kurzer Zeit in den Mittelpunkt. Nach zwei vergebenen Möglichkeiten (9., 13.) konnte er sich auf das Sprichwort, „aller guten Dinge sind drei“, verlassen. Eine Raphinha-Hereingabe in den Rückraum landete beim ungedeckten Spanier, der aus zwölf Metern ins Eck abschloss.

Lewandowski besorgte die Entscheidung

Zwei Minuten später leitete Yamal einen Bilderbuchkonter ein. Raphinha hatte zwar noch bei einem Stangenschuss Pech, dafür versenkte Joao Cancelo den Abstauber im Netz. Vieles deutete zu dem Zeitpunkt auf eine klare Angelegenheit hin, ehe die Italiener nach einer Stunde zurück ins Spiel kamen. In einer ähnlichen Aktion wie Barcas 2:0 spielte Matteo Politano in den Rückraum zu Amir Rrahmani, der in der Nähe des Elfmeterpunktes erfolgreich abschloss. Den Ausgleich verhinderte Barca-Goalie Marc-Andre ter Stegen bei einem Di-Lorenzo-Kopfball (37.).

Nach Wiederbeginn gaben die Neapolitaner von Beginn an den Ton an. Khvicha Kvaratskhelia zielte knapp vorbei (47.), bei einem Duell von Victor Osimhen mit Cubarsi im Strafraum blieb der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Danny Makkelie aus (50.). Auch in der Folge blieb es für die Hausherren eine Zitterpartie, sie hatten auch bei einem Kopfball von Jesper Lindström Glück, der aus bester Position danebenging (80.). Das rächte sich fast postwendend. Der sonst wenig in Erscheinung getretene Lewandowski musste den Ball nach Vorarbeit von Sergi Roberto nur noch über die Linie drücken.

Die Spanier bauten ihre ungeschlagene Pflichtspielserie auf neun Partien aus, dabei schauten auch sechs Siege heraus. Napoli wurde wie auch 2020 im CL-Achtelfinale und 2022 im Europa-League-Sechzehntelfinale in die Schranken gewiesen. Damit kann Barca eine schwache Saison vielleicht doch noch in der „Königsklasse“ retten. Die Italiener kassierten im sechsten Spiel unter Neo-Trainer Francesco Calzona die erste Niederlage und damit eine ganz bittere noch dazu. In der Liga hinkt der Klub als Siebenter nach 28 Runden ganz deutlich den Erwartungen hinterher.

Arsenal präsentierte sich besser als auf portugiesischem Boden und machte den Rückstand aus der ersten Partie in der 41. Minute wett. Nach einem Ödegaard-Pass in die Tiefe, konnte Pepe, der als erster 41-jähriger Feldspieler in der „Königsklasse“ agierte, einen Abschluss von Trossard nicht mehr verhindern und der Ball landete im Eck. Nach dem Seitenwechsel sorgten beide Teams für eine intensive Partie, in der die „Gunners“ näher dran an der Entscheidung waren. Ein Treffer von Ödegaard wurde wegen eines vorangegangenen Foulspiels von Havertz aberkannt (68.). Zudem rettete Goalie Diogo Costa einige Male.

Da in der Verlängerung beide Mannschaften kein großes Risiko eingingen, war das Elfmeterschießen die logische Folge. Durch die dortige Niederlage kam für Porto wie vergangene Saison im Achtelfinale das Aus.