Das fulminante 3:1 bei Sturm Graz ausgenommen, ist der WAC unter Peter Pacult weiter nicht richtig in Fahrt. Im dritten Heimspiel unter dem neuen Trainer gab es immer noch keinen Sieg, man unterlag den Hartbergern trotz mehr als 40 Minuten Überzahl mit 1:2. Einerseits, weil die Wölfe in den entscheidenden Momenten verschlafen agierten, andererseits, weil Hartberg ein perfektes Auswärtsspiel hinlegte. Die Gäste, egal ob mit elf oder zehn Mann, überließen dem Gegner den Ball und suchten ihr Heil im Konter. Was nach 28 Minuten bereits ideal und unter kräftiger Mithilfe von WAC-Keeper Nikolas Polster fruchtete. Maximilian Hennig war am langen Pfosten der Nutznießer, als Polster an einer Kainz-Flanke vorbeisegelte.
Die Stimmen zum Spiel: Nico Wimmer und Donis Avdijaj
Die Wölfe, erstmals mit Donis Avdijaj (für Angelo Gattermayer) in der Liga in der Startelf und Marco Sulzner anstelle des erkrankten Simon Piesinger auf der Sechserposition, hatten das Heft zwar in der Hand (fast 80 Prozent Ballbesitz), es ließ sich aber einfach nicht öffnen. „Weil uns zu oft die letzte Konsequenz einfach gefehlt hat“, wie Avdijaj bestätigte. Dabei hatte gerade die aus Hartberg gekommene Nummer 10 die beiden größten Sitzer ausgelassen, tauchte zweimal am kurzen Pfosten auf, bugsierte die Kugel einmal neben das Tor (47.) und scheiterte einmal an Hartberg-Keeper Tom Ritzy Hülsmann, der die schier unhaltbare Kugel noch herunterpflückte (72.). „Sorry für den“, sagte Hülsmann nach dem Spiel zu Avdijaj, der nur entgegnete: „Alles gut, so muss das sein, der war unglaublich gehalten.“
Unmittelbar nach Avdijajs erster Chance flog Marco Hoffmann nach wiederholtem Foul an Dominik Baumgartner mit Gelb-Rot vom Platz, was den WAC-Druck weiter erhöhte. Doch im direkten Gegenzug an Hülsmanns Sensationstat sorgte Elias Havel im Konter für die Entscheidung, vollendete einen Sprint aus der eigenen Hälfte mit dem 0:2. „Wie wir uns da wieder anstellen, das darf nicht sein, da müssen wir doch am Mann stehen“, ärgerte sich WAC-Verteidiger Nico Wimmer.
Anschlusstreffer, Ausgleichschancen und ein Auszucker
Turbulent wurden die Schlussminuten, denn in der 86. Minute zwang eine Zukic-Flanke Dominic Vincze zum Eigentor, in der Nachspielzeit vergab Rene Renner noch zwei Ausgleichschancen und sah nach einem Schlag in den Unterleib von Damjan Kovacevic auch noch glatt Rot. So blieb es alles in allem ein gebrauchter Abend für Pacult und Co. „Es ist nicht das, was wir uns erhofft und gewünscht haben. Der Gegner hat zwei Tore gemacht, wir nur eins. Aber klar, ich bin nicht zufrieden, davon bin ich weit weg. Wir laufen wieder einem Rückstand hinterher und spielen dem Gegner in die Karten“, so ein wortkarger Trainer in stoischer Ruhe nach drei Heimspielen ohne Sieg und Führungsminute.