Sobald die Salzburger gefordert sind, bringen sie ihre Leistung. So war es bisher immer. Und so war es auch gestern zum Auftakt der Frühjahrssaison im Schlagerspiel in der Red-Bull-Arena gegen den SK Sturm. Nach 90 Minuten gingen Österreichs aktuell beste Mannschaften aber mit einem 1:1-Unentschieden vom Platz. Damit bleibt der Vorsprung des Spitzenreiters auf den ersten Verfolger aus Graz bei zwei Punkten. Die Salzburger haben in diesem Spiel verdeutlicht, dass sie sich nicht vom Thron stoßen lassen wollen. Und die Schwarz-Weißen zeigten, dass sie weiterhin den rot-weiß-roten Fußballthron besteigen wollen.

Der Leistungsunterschied vor allem in der ersten Hälfte war groß. Die Salzburger gaben vom Start weg den Ton an. Aufgrund der Dreierkette hatten die Gastgeber im Mittelfeld ein personelles Übergewicht, was sich auch in der Spieldominanz der Salzburger auswirkte. Aus dem Spiel ist kein Treffer gefallen. Aber Petar Ratkov ließ die Salzburger Besucher in der 15. Minute jubeln. Der Stürmer verwertet einen Eckball von Maurits Kjaergaard per Kopf zum 1:0. Bei einem sehenswerten Schuss von Andreas Ulmer (24.) hatte Sturm sehr viel Glück. Tormann Vitezlav Jaros knallte der Ball an die Brust. Und kurz vor dem Pausenpfiff schoss Oscar Gloukh (43.) knapp an der Stange vorbei.

Und Sturm? Die Grazer bekamen keinen Zugriff auf das Spiel, liefen Ball und Gegner die meiste Zeit hinterher. Aufgrund dessen erarbeiteten sich die Schwarz-Weißen auch keine nennenswerten Chancen, überhaupt hing Sturms Offensivabteilung in den ersten 45 Minuten in der Luft.

Kiteishvili mit Ausgleich

Mit dem Wiederanpfiff brachte Sturm-Trainer Christian Ilzer David Affengruber für Tomi Horvat. Affengruber rückte für Dimitri Lavalee in die Innenverteidigung, der Belgier ins Mittelfeld. Mit zwei Sechsern – Lavalee und Jon Gorenc Stankovic – lief das Spiel der Steirer flüssiger. Man war erstmals in der Red-Bull-Arena im Spiel. Die Umstellungen sowie die mutigere Herangehensweise seitens der Grazer eröffneten den Salzburger allerdings Konterchancen. Gloukh (56.), Fernando und Kjaegaard (65.), Ratkow (72.), Oumar Solet (78.) und Luka Sucic (90.) waren gefährlich, blieben aber ohne Erfolg. „Wenn man aus Salzburg einen Punkt mitnimmt, ist das okay. Die erste Hälfte war nicht so gut, aber in der zweiten Hälfte sind wir mit einem ganz anderen Biss aus der Kabine gekommen. Wir haben ein bisschen was an unserem System geändert und haben auch Drangphasen gehabt, in denen Salzburg nicht herausgekommen ist“, sagte Affengruber

Wer die Tore nicht macht, bekommt sie, heißt ein alter Fußballspruch. Auch in dieser Begegnung bewahrheitete sich diese Binsenweisheit. Otar Kiteishvili stellte in der 80. Minute per Kopf auf 1:1, nach Hereingabe des eingewechselten Max Johnston. Die Grazer fanden in dieser Begegnung nicht wirklich zu ihrer spielerischen Hochform. Der unbedingte Kampfeswille bis zum Schlusspfiff sowie die Leistungssteigerung nach der Pause bescherte den Gästen den verdienten Punkt. So bewertet es auch Christian Ilzer, der sagte: „Mit der ersten Hälfte waren wir alle nicht zufrieden. In der zweiten Hälfte spielten wir geradliniger und energievoller. Da haben wir verstanden, wie wir gegen Salzburg spielen müssen.“