Seid von Anfang an bereit“ oder „lasst uns vom Start weg konzentriert sein“, lauten in vielen Sportarten die oft zitierten Worte der Trainer oder Mannschaftskapitäne. Ob sich Rob Daum ebenfalls dieser oder ähnlicher Aussagen bedient, ist nicht bekannt. Wenn, ja, dann dürften seine Spieler nicht richtig zuhören oder mit ihren Gedanken woanders sein. Denn ein guter Spielbeginn der Villacher Adler war in letzter Zeit rar gesät.
Alleine in den acht bisherigen Play-off-Spielen lief der VSV sechs Mal einem frühen Rückstand hinterher. So auch im ersten Halbfinalduell gegen Fehérvár, als man nach 141 Sekunden bereits mit 0:2 ins Hintertreffen geraten war. „Es geht uns eigentlich seit Dezember so, dass wir in den Spielen oft einen Rückstand aufholen müssen. Anscheinend braucht die Mannschaft das“, merkte der Villacher Trainer doch etwas sarkastisch an, wirklich froh dürfte er über diesen Umstand aber wohl nicht sein. Eine Aufholjagd kostet in der Regel viel Kraft, was in einer langen Serie zu einem entscheidenden Faktor werden könnte.
Positiv ist jedoch, dass sich die Mannschaft trotz ihrer Startschwierigkeiten fast immer ins Spiel zurückarbeiten konnte. Gegen die Ungarn holte man die zwei Tore im zweiten Drittel auf, jubelte am Ende über einen 3:2-Sieg nach Verlängerung und die Serienführung. „Die Mannschaft gibt einfach nie auf, zeigt viel Herz und Leidenschaft. Wir haben wieder einmal große Moral bewiesen“, zeigt sich Daum von der Einstellung seiner Spieler angetan und hofft, wie so oft, im heutigen Duell (17.30 Uhr) in Fehérvár auf einen besseren Start. „Es wird wieder ein sehr enges Spiel gegen einen sehr starken Gegner.“
Die Adler reisten schon am Freitag nach dem Vormittagstraining nach Ungarn, mussten aber neben den Langzeitverletzten Chris Collins und Yannic Pilloni zwei weitere Spieler zuhause lassen. Alexander Rauchenwald (krank) wird heute ebenso fehlen, wie Jamie Fraser. Der Kapitän musste gegen Fehérvár schon im ersten Drittel einen harten Check einstecken, kam nach der ersten Pause nicht mehr zurück auf das Eis. „Derzeit kann man davon ausgehen, das beide für Spiel drei wieder einsatzfähig sein werden“, heißt es aus dem Lager des VSV.
„Uns steht in Ungarn wieder ein enorm schweres Match bevor. Sie werden sicherlich hart kommen, damit müssen wir rechnen. Aber, wir werden bereit sein“, ist Daum überzeugt. Bleibt zu hoffen, dass diese Aussage diesmal auch von den VSV-Cracks besser befolgt wird als zuletzt.
Fehervar - VSV | 17.30 Uhr, live auf Puls24
Villach Adler wollen Startschwierigkeiten ablegen
Der VSV kann heute (17.30 Uhr) in Fehérvár in der Halbfinalserie auf 2:0 stellen und hofft auf einen besseren Start als zuletzt. Kapitän Jamie Fraser muss allerdings aufgrund einer Oberkörperverletzung passen.
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