Das Kärntner Derby begann schon über eine Stunde vor dem ersten Bully – auf den Tribünen. Da schenkten einander beide Seiten nichts. Und als die Spieler ihre Arbeit aufnahmen, wurde es heiß in der Villacher Eishalle. Die Adler übernahmen das Spiel, hatten auch durch Robert Sabolic früh im ersten Powerplay eine gefährliche Chance. Weiter drückte Villach, das Tor machte aber Klagenfurt. Simeon Schwinger bediente Lucas Lessio ideal, der aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste (8.). Härte und Tempo blieben auf beiden Seiten auch nach dem Treffer aufrecht, Villach übertrieb es dann in Person von Robert Sabolic. Seine Strafe hatte das 0:2 zur Folge, weil JP Lamoureux ein kapitaler Fehler unterlief. Einen völlig harmlosen „Schupfer“ von Rok Ticar ließ der US-Amerikaner, der sichtlich auf dem falschen Bein erwischt wurde, dabei dann sogar einen Purzelbaum auf der Linie hinlegte, schlug sich Lamoureux am Ende sogar selbst mit dem Schoner ins Tor. Danach waren die völlig verunsicherten Adler gut bedient, mit diesem Rückstand in die Pause zu gehen, der perfekt gestaffelte KAC ließ auch nichts mehr zu.

Aus der Kabine kam der VSV energischer, nennenswertes schaute dabei aber nicht heraus. Auch nicht in Überzahl, da agierte Villach nahezu stümperhaft. Erst direkt nach Ablauf der Strafe war Anthony Luciani plötzlich alleine vor KAC-Keeper Sebastian Dahm, setzte die Scheibe in Bedrängnis aber neben das Gehäuse. Der ganze Frust über die schwache Vorstellung der Adler entlud sich bei Sabolic, der sich von David Maier provozieren ließ, den darauffolgenden Faustkampf aber immerhin wohl gewann. Davon ein wenig aufgeweckt, kam Villach immerhin wieder zu einer Möglichkeit. Chris Collins, der doch fit wurde und für den Blaz Tomazevic auf die Tribüne musste, bediente John Hughes im Konter, beim Abschluss fehlte aber die nötige Entschlossenheit. Den nächsten Sitzer vernebelte Collins im Slot dann selbst (36.). Weil auch Andrew Desjardins den Puck kurz vor der Pause aus aussichtsreicher Position nicht im Tor unterbrachte, ging es mit dem 0:2 auch zum zweiten Mal in die Kabinen.

Desjardins und Lamoureux mit Aussetzern

Auch im Schlussabschnitt machte der souverän auftretende KAC genau da weiter, wo er aufgehört hatte. Kompakt, organisiert und mit temporeich agierte das Team von Petri Matikainen, ohne die großen Chancen vorzufinden, aber eben auch, ohne selbst etwas zuzulassen. Die Vorentscheidung lieferten Aussetzer von Desjardins und Lamoureux. Der Stürmer fasste nach Check gegen den Kopf von Niki Kraus eine Spielerdauerstrafe aus, im darauffolgenden, fünfminütigen Powerplay krönte Lukas Haudum mit einem klassischen „Gurkerl“ den rabenschwarten Abend des VSV (48.).

Damit war die Luft draußen, der KAC-Sieg besiegelt und die Stimmung – bis auf den gut gelaunten Auswärtssektor – verflogen. Der KAC hat das Heimrecht damit schon nach Spiel eins auf seine Seite gezogen, am Freitag geht es wohl mit breiter Brust gegen sichtlich angeschlagene Adler. Den Schlusspunkt setzte Ticar mit einem Treffer ins leere Tor.

Richter: "Wenn wir jetzt schon verunsichert sind, haben wir ein Problem"

Hängende Köpfe bei den Heimischen, Jubelstimmung beim KAC. Die Stimmungslagen hätten nicht unterschiedlicher sein können. "Es hat richtig viel gefehlt, wir geben dem Gegner viel zu viel Zeit, kommen eineinhalb Drittel nicht in die Partie", ärgerte sich Marco Richter. Dass die Adler nach dem 0:2 schon nervös geworden wären, ließ Richter nicht gelten: "Wenn wir in einem ersten Viertelfinalspiel schon verunsichert sind, haben wir ein Problem. Ich glaube eher, dass wir dann zu viel wollten, dann hat es so ausgesehen."

KAC-Torschütze Lukas Haudum war rundum zufrieden: "Wir haben es kompakt und konsequent gemacht und unser Keeper war sehr gut. Der VSV war im zweiten Drittel besser, wir haben ihn aber gut vom Tor ferngehalten."

Die anderen Spiele

Die Vienna Capitals holten mit einem 6:4-Sieg bei den Innsbrucker Haien ebenfalls den so wichtigen Auswärtserfolg. Titelverteidiger Salzburg gewann daheim gegen Fehervar 3:2, und Grunddurchgangssieger Bozen startete mit einem Heim-2:0 gegen die Black Wings Linz. Die zweiten Spiele der Serien sind für Freitag angesetzt.