Vor nicht weniger als 3.641 Tagen kreuzten sich die Wege des VSV und des KAC das letzte Mal in einer Play-off-Serie. Der KAC gewann am 24.03.2011 das Spiel in Klagenfurt mit 6:4 und somit die Halbfinalserie 4:1. Knapp 10 Jahre und 44 Derbies später treffen sich die beiden Erzrivalen heute erstmals wieder in der K.o.-Phase.

Nach bisher vier direkten Duellen in dieser Saison stehen nun mindestens vier bzw. hoffentlich sieben weitere Begegnungen am Spielplan. Auch wenn Statistiken nicht immer die ganze Geschichte erzählen, geben sie doch einen guten Überblick über die bisherige Saison beider Teams und was uns erwarten könnte.

Im direkten Vergleich Adler vs. Rotjacken haben zweitere die Nase vorne: 3:1 Siege, 12:6 Tore, Zeit in Führung: 33 Prozent gegenüber 19 Prozent. Die Scorerwertung der bisherigen Saisonduelle ist ganz fest in Rot-Weißer Hand: Hundertpfund vor Ticar, Koch und Bischofberger. Danach folgt mit Chris Collins, der an der Hälfte aller Villacher Derbytore beteiligt war, erst der erste Villacher. Beide Teams erhielten in vier Spielen jeweils 30 Strafminuten – ein Wert, den es vor ein etlichen Jahren auch schon mal in nur einem Drittel gegeben hatte.

Über die gesamte, bisherige Saison gesehen, werden große (Philosophie-)Unterschiede sichtbar: Während beim KAC über 62 Prozent der Scorerpunkte auf österreichische Spieler entfallen, sind es beim VSV nur knapp 22 Prozent. Zwar fehlen dem KAC mit Postma und wohl auch Martin Schumnig zwei Stammverteidiger, doch vermochten es die Klagenfurter bisher, diese Ausfälle durch Kernberger, Steffler und Vallant abzufedern und erhielten nur 2,17 Gegentore pro Spiel.

Ob der unausgewogenen Aufteilung der Eiszeit und dem fortgeschrittenen Durchschnittsalter von knapp 32 Jahren wirkte die Defensive des VSV zeitweise müde und musste auch über ein Tor pro Spiel mehr hinnehmen. Während nur drei KAC-Verteidiger einen negativen Plus/Minus-Wert aufweisen, verfügt kein einziger VSV-Verteidiger über einen positiven Wert.

Mit Sebastian Dahm trägt der beste Torhüter das KAC-Dress. Bisher kam der Däne auf einen Gegentorschnitt von 1,81. In Villach hingegen hatte man in dieser Saison kein glückliches Händchen bei den Importtorhütern Sinnbildlich dafür steht, dass Eigengewächs Alexander Schmidt in Dornbirn die Saison „gerettet“ hat. Ich gehe trotzdem davon aus, dass – so gesund - Jakub Sedlacek den Vorzug gegenüber Schmidt erhalten wird.

Was für den VSV spricht, ist der Trend der Zwischenrunde, die in der kommenden Saison wohl vorerst Geschichte sein wird: Kein Team in der Liga hat dort mehr Treffer pro Spiel erzielt als der VSV mit 3,80. Und das ist, gemessen an Phase Eins des Grunddurchgangs, bemerkenswert, erzielten die Adler doch nur 2,33 Tore pro Spiel.

Mein Tipp: Trotz knapper Spiele setzt sich der KAC in der Serie schlussendlich mit 4:1 durch.