Nach dem schwachen Heimauftakt gegen Asiago und dem Auswärtssieg in Linz wollten die Graz 99ers im zweiten Saisonheimspiel zeigen, dass sie auch vor eigenem Anhang siegen können. Und die Truppe von Trainer Johan Pennerborn agierte vor knapp 1000 Zuschauern im "Bunker" im ersten Drittel gegen den mit zwei Siegen angereisten HC Innsbruck gut, schon nach vier Minuten hatte man die erste Überzahlsituation und feuerte dabei fünf Schüsse ab, die aber nicht ins Netz wollten. Den zehn mitgereisten "Haie"-Fans aus Tirol blieb in der13. Minute der Torjubel im Hals stecken, als die Scheibe nur an die Stange vom Tor von Christian Engstrand krachte. In Summe waren es aber die Hausherren, die das erste Drittel bestimmten. Bis zur 16. Minute. Wegen hohen Stocks musste Petr Kolouch in die Kühlbox, drei Sekunden später auch noch Michael Schiechl (Spielverzögerung) - die knapp zweiminütige Zwei-Mann-Unterzahl verteidigten Kapitän Daniel Oberkofler und Co. lange gut, drei Sekunden vor Ende der Unterzahl klingelte es aber im Grazer Tor: Simon Bourque traf (16.). Und irgendwie schien die 99ers-Konzentration mit diesem Treffer gebrochen, 22 Sekunden vor Drittelende erhöhte Tyler Coulter auf 2:0 für die Innsbrucker.

Als der Spitzenreiter in der 25. Minute nach einer schönen Kombination durch Lukas Bär auf 3:0 erhöhte, wurden die Gesichter beim Grazer Anhang immer länger. Zwei Minuten später dann der endgültige Nackenschlag: Dario Winkler traf zum 4:0, Pennerborn nahm ein Timeout und fünf der zehn Innsbruck-Fans rissen sich das T-Shirt vom Leib.

Im Schlussdrittel verkürzte Viktor Granholm nach drei Minuten auf 1:4 und plötzlich war der heimische Anhang wieder voll da. Sollte da etwa noch was gehen und die 99ers die große Aufholjagd starten? Nein. Nur zwei Minuten später sorgte Coulter mit seinem zweiten Treffer wieder für den Vier-Tore-Vorsprung. Das halbe Dutzend machte Braeden Shaw in der 57. Minute voll.

"Meiner Meinung nach haben wir das erste Drittel bestimmt. Aber dann ist es 0.2 gestanden", sagt Pennerborn. "Dann haben wir individuelle Fehler gemacht. Und nach dem 0:3 war Innsbruck das bessere team."

Es bleibt aus 99ers-Sicht zu hoffen, dass der zweiten Heimpleite der zweite Auswärtssieg folgt. Am Sonntag sind die Steirer um 15 Uhr bei Salzburg zu Gast.