Leidgeplagt – so darf man die Anhänger der Graz 99ers gerne bezeichnen. In der bald 23 Jahre andauernden Klubgeschichten gab es zwar einige Höhepunkte, doch die Enttäuschungsmomente bzw. negative Dauerphasen überwogen deutlich. Auch in der aktuellen Saison mochte zumindest zu Saisonbeginn kein positives Gefühl aufkommen. Der Dezember hat das Grazer Eishockeyherz dann aber höherschlagen lassen. Seit dem 4:3 am 7. Dezember gegen den VSV feierten die Steirer acht Siege in Serie und haben damit den Klubrekord aus dem Jahr 2019 eingestellt.

Ausgerechnet die Villacher sind heute (16.30 Uhr, Puls 24 live, 1000 Zuseher mit 2G+-Regel zugelassen) der nächste Gegner. In Liebenau will die Mannschaft von Trainer Jens Gustafsson den neunten Sieg in Serie einfahren und damit einen neuen Klubrekord aufstellen. Damals, 2019, wie heute dabei sind sechs Protagonisten: Mit Daniel Oberkofler, Dominik Grafenthin, Zintis Zusevics, Ken Ograjensek und Lukas Kainz fünf Spieler, dazu kommt mit Gustafsson der Coach, der bei der Serie vor knapp drei Jahren als Co-Trainer seine Finger im Spiel hatte. Der Schwede sieht „durchaus Parallelen zu damals. Wir haben 2019 wie jetzt viele Verletzte, aber immer einen guten Charakter. In die Spur gebracht und den Grundstein für die Serie haben uns beide Male sehr gute Tormannleistungen“, sagt der 47-Jährige, der den derzeitigen Erfolgslauf nicht überbewerten will. „Der Rekord ist mir ehrlich gesagt egal. Lieber verliere ich am Sonntag und gewinne dann wieder sieben, acht Spiele als ich habe den Rekord und wir verpassen das Play-off. Vor ein paar Wochen wollten wir in die Top Ten. Jetzt sind die ersten Sechs unser Ziel.“

Kapitän Oberkofler, der Silvester in kleinem Rahmen mit gutem Essen und Spiele spielen („Daheim bin ich nicht so der Gewinnertyp. Da gewinnt bei den Spielen die Freundin“) gefeiert hat, will „noch nicht ans Play-off denken, das ist noch zu weit weg. Aber wir haben momentan einfach einen Lauf. Unser Tormann Christian Engstrand entscheidet enge Spiele für uns.“ Für die leidgeplagten Fans der 99ers darf die Serie noch gerne lange weitergehen.