Dass der Sport bei all dem Ehrgeiz eben nicht das Wichtigste ist, zeigte sich in dieser Woche am tragischen Beispiel der Bratislava Capitals. In der Liebenauer Eishalle ehrten Spieler, Betreuer und Fans mit einer Trauerminute dem verstorbenen Bratislava-Spieler Boris Sadecky und Geschäftsführer Dusan Pasek, der in der Nacht auf Freitag völlig überraschend verstarb, mit einer Schweigeminute. Die ganze Eishockey-Familie ist in diesen Tagen bei den Capitals aus Bratislava, was sich auch daran zeigte, dass die Spieler von Bozen und Graz mit Sadeckys Nummer 10 auf dem Helm und Bratislava-Logo spielten.

Nach der Schweigeminute ging es im Bunker mit einer spannenden Partie weiter, in der Jens Gustafsson als „Schüler“ auf seinen ehemaligen „Meister“ Doug Mason traf, der fünf Saisonen bei den Steirern hinter der Bande stand. Bei seiner Rückkehr sah Mason aber einen ungewohnt guten Start seines ehemaligen Teams. Bozen drückte, die 99ers zeigten sich aber stark in der Defensive und verwerteten ihre Chancen auf der anderen Seite eiskalt. Andrew Gordon fälschte einen Schuss zum 1:0 (13.) ab, wenige Augenblicke später erhöhte Lukas Kainz auf 2:0.

1211 Fans im Bunker

Im zweiten Abschnitt sahen die 1211 Zuseher in der Eishalle zwar keine Treffer, für die Grazer ging es aber in Unterzahl in das Schlussdrittel. Da das zweiminütige Powerplay der Gäste zu Beginn des Schlussabschnitts aber ungenützt blieb und Niklas Lundström im Tor der Grazer sein bisher bestes Spiel zeigte, stellte Gordon mit seinem Treffer zum 3:0 (44.) endgültig die Weichen auf Heimsieg und sorgte für Standing Ovations im Bunker. Die Gäste reagierten, nahmen kurz vor dem Ende Boyle aus dem Tor und so machte Andrew Gordon mit dem 4:0 den Deckel drauf und schnürte einen Triplepack (59).

Für Lundström war es das erste Shutout im 99ers-Trikot. „Ich bin wirklich erschöpft, freue mich aber über den Sieg. Wir müssen jetzt genauso hart weiterspielen“, analysierte der Schlussmann.