Was für ein feuriger Beginn in eine Partie, die sich durchaus alleine für den Start mehr als nur 1688 Zuseher verdient hätte: Ty Loney – offenbar ein echter Goldgriff auf dem Transfermarkt – stand schon in der zweiten Minute parat und stellte auf 1:0 für die Graz 99ers gegen Znaim. In den Torjubel hinein ging es dann gleich weiter: Robin Weihager, das schwedische Abwehrbollwerk, packte aus kurzer Distanz den Hammer aus. Die rund 40 mitgereisten Fans der Tschechen waren in der dritten Minute sprachlos, auf der anderen Seite der Eisfläche feierten die Grazer unterdessen die frühe Führung und weil es so schön war, legte Dominik Grafenthin im folgenden Angriff gleich noch eines drauf. Das war ein absoluter Traumstart in die Partie der vierten Runde und Znaim nahm nach nicht einmal drei Minuten das Timeout und Keeper Patrik Nechvtal heraus. Tomas Halasz durfte sich nun versuchen. Ihm flogen zwar auch die Scheiben um die Ohren, doch er fing den Sturzflug der Tschechen ab.

Da fiel es zu Beginn gar nicht auf, dass die Grazer im eigenen Tor einen neuen Mann stehen hatten. Interimslösung Linus Lund – er soll temporär den verletzten Robin Rahm ersetzen – bekam den Vorzug gegenüber Thomas Höneckl. Und mit dem stabileren Auftreten der Adler begannen auch die Fans in Schwarz-Rot zaghaft Stimmung zu machen. Das Aufbäumen rentierte sich: Anthony Luciani traf für die Tschechen in der 17. Minute. Die Partie wurde wieder offen geführt und nach dem ersten Wechsel war die Partie ausgeglichen – das spielerische Niveau sank, die Härte stieg. In der 28. Minute konnten die Grazer dann ihre neu gewonnen Ruhe und Übersicht im Powerplay nutzen. Ken Ograjensekt traf zum richtigen Zeitpunkt, denn Znaim kam immer besser ins Spiel und drängte. Mit Erfolg obendrein, denn Guman vollendete einen Konter und verkürzte für die Tschechen in der 34. Minute. Mit Sirene zur zweiten Drittelpause jubelte dann der Grazer Anhang, doch die Unparteiischen bemühten den Videobeweis. Kein Tor – die Zeit war bereits abgelaufen.

Doch das 5:3 sollte nach der Pause nicht lange auf sich warten lassen: Loney (42.) wurde in Überzahl ideal von Curtis Hamilton bedient und zog ab. Eine Minute später zogen die Schiedsrichter abermals den Videobeweis wegen einer möglichen Torraumbehinderung vor einem Hamilton-Treffer. Abermals entschieden zugunsten der Gäste. „Ohne Schiri habt ihr keine Chance“, skandierte der Grazer Anhang und zu allem Überdruss hämmerte dann auch noch Stehlik die Scheibe von links hoch in die Maschen zum 5:4. Graz war aber wieder da und übernahm wieder das Ruder. Die Sinne waren wieder geschärft und fünf Minuten vor dem Ende kombinierten Dwight King, Loney und Torschütze Colton Yellow Horn gefällig und erfolgreich vor dem Tor.

Doch die Tschechen gaben nicht auf und 1:56 Minuten vor dem Ende verkürzte McPherson auf 6:5 und 25 Sekunden später glich Kalus auch noch aus.

In der Overtime ging es wieder blitzartig: Kapitän Oliver Setzinger lief mit der Scheibe auf das Tor zu, legte ab und Ograjensek sicherte Graz zwei Punkte.