Aus dem hohen Norden zieht es viele Import-Spieler in die ICE Hockey League. Als Este ist Daniil Kulintsev aber eher die Ausnahme, kommen die meisten Akteure aus dem Norden eher aus Schweden oder Finnland. Auch der Werdegang des Verteidigers ist ungewöhnlich. Nach Jahren im finnischen und estnischen Nachwuchs entschied sich der 22-Jährige 2023 für den Gang in die zweithöchste österreichische Spielklasse, der Alps Hockey League. Beim EC Bregenzerwald machte er dann als punktbester Verteidiger mit zwölf Toren und 40 Assists in 38 Spielen auf sich aufmerksam.
Mit seinem Profil passt der finnisch-estnische Doppelstaatsbürger ideal zu den 99ers. Jung, dynamisch und bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Kulintsev könnte eine der Entdeckungen in dieser Saison werden. „Graz war für mich einfach eine gute Option, um zu zeigen, was ich kann. Es passiert gerade Großes hier und deshalb ist es schön, ein Teil davon zu sein“, sagt der Verteidiger. In der steirischen Landeshauptstadt hat er schon wichtige Erfahrungen gesammelt. „Mittlerweile ist mir klar, dass ich auf die Straßenbahn oder das Fahrrad setzen muss, um schnell irgendwo hinzukommen. Damit ist man schneller als mit dem Auto.“
Schnell ist auch das richtige Stichwort, um Kulintsevs Spielstil zu beschreiben. „Er bringt wirklich sehr viel mit, was uns absolut überzeugt hat“, sagt Sportdirektor Philipp Pinter über den Youngster. „Daniil spielte eine überragende letzte Saison. Wir sind sehr froh, dass wir ihn in der Vorbereitungsphase näher durchleuchten konnten.“ Für den Spieler selbst kein Nachteil, wie er selbst erklärt. „Jeder kämpft hier um einen Platz im Team und das ist gut so.“ Headcoach Harry Lange sei für das neu zusammengewürfelte Team auch die ideale Besetzung. „Er ist wirklich ein guter Trainer und fordert viel von uns. Wir müssen wirklich alles reinhauen.“
Niederlage gegen RB München
Alles reingehaut haben die 99ers auch im ersten Spiel der Energie-Steiermark-Trophy: Rok Ticar traf früh (3.) gegen RB München, unterlag aber 1:2. Damit treffen die Grazer heute (16 Uhr) im Spiel um Platz drei auf die Stavanger Oilers, München und die Frankfurt Löwen spielen um 19.30 Uhr um den Turniersieg.