Hochfilzen, zumindest das gesamte Kasernenareal inklusive Biathlon-Arena liegt ziemlich abgeschieden in einem Seitental eines Hochplateaus zwischen St. Johann/Tirol und Leogang. Nicht gerade der große Knüller im reichhaltigen Skiangebot zwischen Tirol und Salzburg – für Biathlon-Fans aber eine Art Mekka, vergleichbar mit Ruhpolding oder Antholz, um wenigstens geografisch in der Nachbarschaft zu bleiben.

1986 reiste die Biathlon-Weltelite erstmals nach Hochfilzen, seither hat man nicht ausgelassen. Bis 2019, da waren noch einmal rund 25.000 Fans ins Tal gepilgert – dann schlug Corona zu. Und Biathlon degradierte zur reinen TV-Show. Heuer gibt es wieder volles Haus. "Ich hoffe, dass rund 20.000 kommen, es wird wohl noch Zeit brauchen, bis wir wieder aus allen Nähten platzen", sagt der langjährige OK-Chef und sportliche Leiter im ÖSV, Franz Berger. Um weiter dranzubleiben, hat sich Hochfilzen schon einmal für die WM 2028 beworben.

Favoriten in Hochfilzen sind einmal mehr die Norweger, vor allem mit Johannes Thingnes Bø, und die Franzosen. Bei den ÖSV-Herren ist nach dem nicht unbedingt zufriedenstellenden Ergebnis von Kontiolahti zum einen Schadensbegrenzung, zur anderen Wiedergutmachung angesagt. Der vierte Rang der Staffel lässt hoffen. Die Mannschaft bleibt im Vergleich zum Saisonauftakt in Finnland unverändert. "Auf uns wartet auf alle Fälle noch viel Arbeit. Der Heimweltcup ist für uns jetzt ein echtes Highlight. Hochfilzen ist unsere Trainings-Basis und wir wollen die tolle Stimmung und das bekannte Umfeld bestmöglich ausnützen", sagt Cheftrainer Vegard Bitnes.

Bei den Damen ist die Stimmung ungleich fröhlicher. Vor allem durch den Sprintsieg von Lisa Hauser. "Aber die gesamte Mannschaft hat gezeigt, dass der eingeschlagene Weg stimmt, auch wenn es sicher noch ein paar Dinge zu verbessern gilt. Gerade was das Schießen betrifft, hat man gesehen, dass das Niveau im gesamten Feld enorm hoch ist", weiß Markus Fischer, Chefcoach der Frauen. Statt Katharina Komatz wurde Anna Gandler nominiert. Die 21-jährige Tochter des langjährigen ÖSV-Funktionärs Markus Gandler gibt also ihr Weltcup-Debüt. Sie hatte zuletzt mit den Rängen fünf, sieben und zehn im IBU-Cup aufgezeigt.