Der dritte Treffer von Sturm war der erste, der zählte. Nachdem die Tore eins und zwei noch wegen Abseits aberkannt wurden, hob der Linienrichter auch nach dem perfekten Schuss von Ivan Ljubic in gewohnter Manier die Fahne. Doch der VAR konnte keine Abseitsstellung erkennen. Sturm führte verdient. Der Joker hämmerte einen Ball aus dem Rückraum ins Kreuzeck. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Phase angekommen, wo man den Eindruck gewinnen konnte, dass das erste Tor das Spiel auch entscheiden wird. Höhepunkte gab es auf beiden Seiten nur wenige, Sturm kontrollierte. Emanuel Emegha setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

Vor und nach der Grazer Führung konnten sich die Klagenfurter zu wenige Chancen erspielen. Markus Pink vergab noch in der Anfangsphase die beste Möglichkeit, als der Ball plötzlich und überraschend am Fünf-Meter-Raum vor seinen Beinen landete. Sein Lupfer ging am Tor vorbei. "Natürlich hätte uns das in eine andere Situation gebracht. Die Frage ist aber, warum wir so zurückgefallen sind", sagt Trainer Peter Pacult. Der Spielbeginn war noch die beste Zeit der Violetten. Aggressivität und Spielfreude ließen nach 15 Minuten nach. Pacult war mit der weiteren Vorstellung seiner Mannschaft nicht zufrieden und wechselte schon in der Halbzeit zweimal. Zuvor schickte er die elf Derby-Gewinner aus der Vorwoche auf das Feld. "Wir haben nur am Anfang gute Lösungen gefunden. Dann hat uns die Robustheit gefehlt und wir waren bei zweiten Bällen oft zu spät", sagt Pacult. Dass man nicht an die starke Derby-Leistung aus der Vorwoche anknüpfen konnte, hänge natürlich auch mit dem Gegner zusammen. Sturm sei klar über die Wolfsberger zu stellen. "Ohne den WAC schmälern zu wollen", wie Pacult sagt. Das 0:2 war die fünfte Niederlage in ebenso vielen Spielen seit Wiederaufstieg gegen Sturm.

Gäste-Trainer Christian Ilzer sah einen "hochverdienten Sieg" seiner Mannschaft. Es bleibt nur der Vorwurf, aus der Überlegenheit zu wenig Profit geschlagen zu haben. "Es gibt ein paar Punkte, auf die man gegen Klagenfurt aufpassen muss. Wir waren sehr dominant und der Gegner fast permanent im Verteidigungsmodus", sagt Ilzer.