Austria Klagenfurt zeigte beim Rekordmeister in Wien von Beginn an wenig Respekt vor Gegner und Kulisse. Bereits nach zwei Minuten hätte es erstmals einschlagen können. Rückkehrer Christopher Cvetko schickte Florian Jaritz auf die Reise, dessen Querpass Patrick Greil an der Strafraumkante fand. Der Abschluss wurde gerade noch neben das Gehäuse von Niklas Hedl abgefälscht. Nach knapp zehn Minuten bekam auch Austria-Schlussmann Phillip Menzel die erste Fangübung, entschärfte ein sehenswert vorgetragenes Solo von Yusuf Demir. Nach einer Viertelstunde kam Alex Timossi Andersson nach abermaliger Jartiz-Hereingabe nur Zentimeter zu spät gegen den vor ihm abtauchenden Hedl. Danach kehrte vor den Toren Ruhe ein, bis Ferdy Druijf nach einer halben Stunde zum Flugkopfball ansetzte. Menzel verschätzte sich ein wenig, konnte den Ball im Nachfassen allerdings noch neben das Tor lenken.

Die Klagenfurter Austria machte in Hälfte eins an sich alles richtig und besann sich auf Kampfgeist, kompakte Defensive und schnelles Umschalten. Die beiden Teams ließen einander bis zum Pfiff einfach wenig Entfaltungsmöglichkeit, womit das torlose Pausen-Remis auch die logische Konsequenz darstellte.

Den zweiten Durchgang eröffnete Demir nach gut fünf Minuten so richtig. Nach Moormann-Querpass strich Demirs Schuss nur knapp am langen Eck vorbei. Wiederum fünf Minuten später war das Glück auf der Seite der Klagenfurter, als ein Knasmüllner-Kopfball nach Stojkovic-Flanke nur an der Latte landete. Nach 64 Minuten jubelte plötzlich ausgerechnet der im kommenden Jahr fix bei Rapid spielende Patrick Greil, aber nur kurz. Weil Assistgeber Markus Pink aus dem Abseits kam, blieb alles beim Alten. Wenige Sekunden später – die Austria hatte sich nun wieder vollständig von der kurzen Rapid-Drangphase erfangen – hämmerte Christopher Cvetko die Kugel über das Gehäuse.

Hedl-Ausraster und zweimal Rapid-Ausgleich

Doch was sich dann in den Schlussminuten abspielen sollte, damit hätte nach bisher ereignislosen 70 Minuten keiner gerechnet. Zunächst schloss Florian Jaritz einen Konter perfekt mit dem Führungstor ab. Doch nur neun Minuten später glich Ferdy Druijf aus kurzer Distanz nach der ersten brauchbaren Rapid-Kombination aus. Als die Welt für Grün-Weiß wieder in Ordnung schien, brannten Hedl die Sicherungen durch. Nach einem gefangenen Ball rutschte ihm gegen den aufgerückten Till Schumacher die Hand aus. Für diese "Watschn" gab es Rot, Bernhard Unger musste als Debütant gegen Turgay Gemicibasi beim Elfmeter ran. Der Klagenfurter Mittelfeld-Abräumer versenkte die Kugel souverän unten links (84.) und brachte die Austria tatsächlich wieder in Führung.

Doch auch damit war es noch nicht genug, denn die Rapid-Schlussoffensive griff. Nach mehreren aufeinanderfolgenden Ecken war plötzlich Druijf frei und netzte per Fallrückzieher zum Doppelpack ein (88.). Die Austria holte immerhin den zweiten Punkt gegen Rapid, der erste Sieg in der Liga gegen die Hütteldorfer blieb damit doch noch verwehrt.