Das Auswärtsduell gegen Rapid kommt Aufsteiger Austria Klagenfurt gerade recht. „So hat man wenig Zeit über die schmerzliche Niederlage nachzudenken“, unterstreicht Christopher Cvetko, der das Derby angesichts seiner Gelbsperre verpasste. „Das war richtig zach. Ich habe so mitgelitten und es war viel anstrengender zuzuschauen, als am Feld zu stehen. Es war zusätzlich bitter, da wir uns mindestens ein Remis verdient hätten“, verdeutlicht der Mittelfeldregisseur. Der 25-Jährige bringt zum Ausdruck, dass man am zweiten Tag nach solch einer Niederlage meist an einen Tiefpunkt gelangt: „Das kommt nie direkt am Tag danach heraus, sondern dauert immer ein wenig. Und jetzt hatten die Jungs natürlich einen Tag weniger Regenerationszeit. Doch am Spieltag ist man aber wieder voll da.“

Dem ist sich auch Austria-Chefcoach Peter Pacult im Klaren. „Deshalb gab es gestern vorallem Bewegungstherapie und Passübungen und am Nachmittag konnte sich der ein oder andere Spieler noch behandeln lassen. Die Kältekammer bei Vivamayr sorgt beispielsweise für eine schnellere Regeneration. Die Spieler nutzen diese Möglichkeit auch immer gern.“

"Müssen an die Leistungsgrenze gehen"

In der laufenden Saison konnte man bisher gegen Rapid in drei Partien nur einen Punkt einfahren. Das soll sich Cvetko zufolge heute ändern. „Sie sind zwar extrem heimstark, aber dennoch schlagbar. Wenn wir als Kollektiv an die Leistungsgrenze gehen, ist für uns auch was in Wien zu holen. Wir müssen aggressiv agieren und uns nicht hinten reindrängen lassen. Und dann können wir unsere Stärken ausspielen.“ Mit einem Sieg wären die Kärntner wieder absolut mittendrin. Neben Cvetko kehren Flügelflitzer Alex Timossi sowie Turgay Gemicibasi zurück. Das starke Defensiv-Duo Nicolas Wimmer und Thorsten Mahrer ist gegen Rapid noch nicht einsatzbereit, dafür aber Goalgetter Markus Pink, der im gestrigen Training einmal mehr seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte.

"Druck haben andere Teams"

Pacult macht kein Geheimnis daraus, „dass es sich Maxi Moreira verdient hat, in der Mannschaft zu bleiben. Er war so lange verletzt, hat aber durch seine aktuelle Performance seine Aufstellung gerechtfertigt.“

Mit breiter Brust reisen die Kärntner demnach nach Wien. Dass die Niederlage gegen den WAC in eine andere Kategorie gehört, weiß Pacult, und betont ausdrücklich, „dass wir keinen Druck in Richtung Europa haben. Es kommt, wie es kommt, doch wenn wir die Chance erhalten, nach vorzukommen, werden wir versuchen, sie zu nutzen. Druck haben aber andere Teams“, so der Wiener, der verrät, dass die grobe Kaderplanung für kommende Saison bereits stattgefunden hat, „jetzt geht’s um die Feinarbeit“.

Auf der Bank der Wiener wird definitiv einer fehlen. Trainer Ferdinand Feldhofer wird die Begegnung von der Tribüne aus miterleben. Seine Assistenten Thomas Hickersberger und Matthias Urlesberger rücken daher in die erste Reihe.