Auch am steirischen Fußball geht die Coronavirus-Krise nicht spurlos vorüber. Fehlende Einnahmen, Fixkosten und eine unsichere Zukunft spielen dabei eine große Rolle. Beim Bundesligisten aus Hartberg überlegt man mittlerweile auch schon die Mannschaft und das Trainerteam in Kurzarbeit zu schicken. "Wir besprechen das gerade mit allen Beteiligten", erzählt Obmann Erich Korherr. Seine freiwilligen Mitarbeiter und er arbeiten von zu Hause aus. Die Stimmung sei durchaus positiv. Man wisse aber nicht wie es weitergeht. "Keiner weiß ob wir in diesem Jahr noch Spiele haben oder nicht. Daher gestalten sich auch die Vertragsverhandlungen als besonders schwierig." Finanziell sei man aufgrund einer genauen Budgetplanung für die Saison abgesichert, Geisterspiele wären für die Oststeirer trotzdem "ein Wahnsinn".

Der GAK ist derweilen qausi auf "Stand by" und man wartet ab. "Dank etwa der Kurzarbeitsregelung und zahlreicher Sponsoren, die uns weiter unterstützen, haben wir einen wirtschaftlichen Spielraum gewonnen", sagt Manager Matthias Dielacher, "bis zumindest Ende Juni sind wir finanziell auf der sicheren Seite, aber dann werden wir sicher weiter sehen müssen und die Frage klären, wie es mit der laufenden und vor allem der kommenden Saisons weitergeht." Bis 4. Juli müssen die Athletiker zudem noch die ordentliche Generalversammlung abhalten – die Hürde des Versammlungsverbots schwing da allerdings auch mit. Und das anstehende Thema ist kein leichtes, denn immerhin geht es um die Neuwahl des gesamten Vorstandes. Gespräche diesbezüglich laufen ohnehin schon länger.

In Lafnitz steht derzeit der ganze Spielbetrieb still. Auch beim Zweitligisten herrscht große Ungewissheit über die Zukunft. "Wir müssen abwarten und dann sehen wir wie es weitergeht. Aus heutiger Sicht können wir noch nichts genaueres sagen", meinte Sportdirektor Erwin Frieszl.

Kapfenberg-Boss Erwin Fuchs "lebt schön brav nach den Regeln" und geht kaum aus dem Haus, außer er muss mit dem Hund spazieren gehen. "Im Verein werden wir die Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Alle haben zugestimmt." Ob die Bundesliga die Saison fortsetzen wird, "glaube ich persönlich nicht. Wenn wir das Virus in den nächsten vier bis sechs Wochen eindämmen, dann können wir nicht gleich danach radikal wieder Sportveranstaltungen durchführen. Ich denke nicht, dass man ein Risiko eingehen will."