Aller guten Dinge sollten beim GAK drei sein. Im dritten Saisonspiel wollte der Aufsteiger den ersten Sieg in der Bundesliga einfahren. Der Gegner Blau-Weiß Linz schien da gerade recht, immerhin hatten die Oberösterreicher zuletzt eine ordentliche Watsch’n kassiert und 1:5 in Salzburg verloren. Und mit Daniel Maderner feierte beim GAK der Spieler der abgelaufenen Saison sein Comeback, Trainer Gernot Messner schenkte ihm gleich von Beginn an wieder das Vertrauen.
Das erste Mal ging ein Raunen der 5575 Zuschauer durch die Merkur-Arena, als Michael Lang volley abzog. Ein Traumtor wie beim Saisonauftakt blieb dem rechten Verteidiger allerdings verwehrt (7.).
Und dann war es „der scho‘ wieder“, wie ein Fan treffend formulierte. Ronivaldo nämlich, der in der zehnten Minute zum 1:0 für die Linzer traf. Der gebürtige Brasilianer traf in seinem neunten Spiel gegen die Grazer zum bereits achten Mal. Die Antwort des GAK? Ließ auf sich warten. Zwar eroberten die „Roten“ oft den Ball, auf dem Weg zum gegnerischen Tor fehlte allerdings die letzte Entschlossenheit. Erst nach einem Eckball wurde es für die Linzer gefährlich, Maderner traf per Kopf aber nur die Oberkante der Latte (24.).
Während die Hausherren bei Maderners Chance Pech hatten, war das Glück ein Blau-Weißer. In der 40. Minute trat Kristijan Dobras zum Freistoß an. Sein Schuss wäre nie und nimmer gefährlich geworden, weil eine rot-weiße Hüfte aber im Weg war, wurde der Ball ins Tor zum 2:0 abgefälscht. Dass es mit diesem Spielstand in die Pause ging, war auch einem Missverständnis geschuldet. Maderner schnappte in der Nachspielzeit seinem Mitspieler Murat Satin den Ball weg, der wohl zum fast sicheren Anschlusstreffer eingeschoben hätte.
Messner reagierte, brachte mit Christian Lichtenberger und Jacob Italiano (für Benjamin Rosenberger und Marco Gantschnig) zwei neue Spieler aufs Feld. Etwas Schwung kam durch den Wechsel in die Partie, für den Anschlusstreffer sorgten aber zwei Akteure, die schon zuvor auf dem Feld waren. Maderner bereitete per Kopf vor, Tio Cipot erzielte bei seinem Startelfdebüt aus kurzer Distanz das 1:2 (60.) und im Stadion keimte wieder Hoffnung auf.
Jakob Meierhofer im Kasten des GAK hatte im zweiten Durchgang nur wenig zu tun, fast alles spielte sich in der Spielhälfte der Linzer ab. Und so war der Ausgleichstreffer auch alles andere als unverdient. Abwehrchef Petar Filipovic stieg nach einem Freistoß am höchsten und erzielte sein erstes Tor für seinen neuen Klub (73.). Der GAK, er war auf einmal wieder da. Lichtenberger und Atsushi Zaizen machten offensiv ordentlich Betrieb, der erste Bundesliga-Sieg seit 17 Jahren war plötzlich greifbar. Wieder Filipovic, wieder mit dem Kopf. Aber diesmal verfehlte der 33-Jährige das Tor knapp (84.). Und weil auch Lichtenberger mit einem schönen Schuss in der 90. Minute an Andreas Lukse im Linz-Tor scheiterte, blieb es beim 2:2, das sich für den GAK nach dem 0:2-Pausenrückstand wohl besser angefühlt hat, als für die Oberösterreicher.