Der 41-jährige Tiroler Florian Liegl ist der Nachfolger von Mario Stecher als Sportlicher Leiter im Österreichischen Skiverband für Skispringen und die Nordische Kombination. Der ehemalige Skispringer ist aktuell noch Cheftrainer der zweiten nationalen Skisprung-Trainingsgruppe. Stecher wechselt - offiziell per 1. Mai - auf den neu geschaffenen Posten des ÖSV-Sportdirektors.

Liegl hatte seine aktive Karriere 2005 im Alter von nur 22 Jahren beendet ist seit 2007 als Trainer vorrangig für den ÖSV tätig. Nach einem Beginn beim Frauen-Team als Co-Trainer folgten bei den Skisprung-Männern einige Jahre als Gruppentrainer und Stützpunkthelfer in Innsbruck. Unter Cheftrainer Andreas Felder war Liegl in der Saison 2018/19 Co-Trainer. Als Aktiver erreichte er in Einzelbewerben acht Podestplätze, alle von Jänner bis März 2003. Am 1. Februar 2003 - seinem 20. Geburtstag - feierte er beim Skifliegen am Kulm seinen einzigen Weltcupsieg.

„Ich bin sehr stolz, für mich ist es wie ein erster Schultag“, sagte Liegl am Rande des Skifliegens in Planica im Interview mit dem ORF. „Ich weiß, dass das Erbe sehr groß ist. Die Trauben hängen sehr hoch. Ich bin zwar fast zwei Meter groß, aber es gibt schon einiges zu tun.“ Er sei aber zuversichtlich, dass das gemeinsam gut zu meistern sein werde. Nun müsse er durch Analysen in allen Sparten in das System reinkommen. „Ich kenne das System an sich sehr gut, aber es bedarf Gesprächen und gemeinsamer Analysen, dass wir die Ziele richtig definieren und Ziele setzen können.“

Noch am vergangenen Wochenende war Liegl als Continentalcup-Trainer unterwegs gewesen, im Laufe der Woche sei es dann konkreter geworden. „Heute ist sozusagen mein erster Arbeitstag.“ Nun wolle er auf der Arbeit Stechers aufbauen. „Wir wollen weiter neue, junge Talente mit Feingefühl an die Spitze führen und dabei auch die Nachwuchsarbeit als unser Fundament noch mehr stärken und ausbauen.“

„Kenner der Szene“

Stecher bezeichnete seinen Nachfolger als absoluten Skisprung-Experten und Kenner des Szene. „Durch seine vielseitige Erfahrung als Athlet und Trainer ist er für die neue Aufgabe prädestiniert. Er kennt die Strukturen im Verband in- und auswendig und hat über viele, viele Jahre wirklich mannschaftsdienlich gearbeitet. Er bringt alles mit, damit er das weiter erfolgreich in die Zukunft führt.“ Stecher gab an, mit Liegl eng in Kontakt zu bleiben. „Ich bin immer wieder zur Hilfe bereit und freue mich auf die gemeinsame Aufgabe.“

Auch die noch in Planica verbliebene Eva Pinkelnig kommentierte die neue Personalie. „Sehr cool. Er tritt natürlich ein großes Erbe an. Man sieht es an den Erfolgen und am Teamgeist - da hat sich sehr, sehr viel weiterentwickelt. Der Flo wird das aber gut übernehmen.“ Pinkelnig hatte am Donnerstag zum Abschluss des Frauen-Weltcups in Planica ihren sechsten Saisonsieg sowie ihren insgesamt 15. im Weltcup gefeiert. Damit zog die Vorarlbergerin mit der Salzburgerin Sara Marita Kramer gleich. Beide liegen nun einen Erfolg hinter Daniela Iraschko-Stolz, der ÖSV-Rekordweltcupsiegerin.