Nach dem Absturz in Kärnten steht die SPÖ erneut vor einer Führungsdebatte. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner wird sich heute Abend auch in der ZIB 2 bei Armin Wolf wohl erneut die Frage gefallen lassen müssen, wie lange sie noch an der Spitze der SPÖ bleibt. Immerhin fordert etwa die Sozialistische Jugend (SJ) bereits heuer einen Sonderparteitag, um die Führungsfrage "jetzt" zu klären.

Denn obwohl sich offiziell noch kein Gegenkandidat für die Führung der Bundes-SPÖ beworben hat, wird die erste Frau an der Parteispitze nach einer weiteren Wahlniederlage infrage gestellt: "Wer so angezählt ist, muss erkennen, dass er das nicht mehr dahebt", ließ etwa der Bürgermeister von Wagna, Peter Stradner, wissen. Der Bürgermeister von Knittelfeld, Harald Bergmann, tritt indes offen für Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ein: Der sei "der Einzige, der eine Wahl gewinnen kann". 

Rendi-Wagner will Chefin bleiben

Doskozil selbst übt sich vor der Landtagswahl in Salzburg im April noch in Zurückhaltung. So lächelte er zwar am Wahlsonntag nach einem großen Interview vom Cover des "profil", wollte aber am Montag nach der Wahl keine Frage zur Führungsdebatte beantworten: "Diese Diskussionen wird es in der Sozialdemokratie geben, die werden nicht öffentlich sein", meinte er am Rande einer Pressekonferenz zur "Starnacht am Neusiedlersee".

In der ZIB 2 wird Rendi-Wagner heute Nacht diesen Fragen wohl schwerer ausweichen können. Schon am Sonntag erklärte die SPÖ-Chefin aber, dass "interne Diskussionen, wenn sie in der Öffentlichkeit geführt werden, dem Mitbewerber schaden". Sie sei eine "zutiefst überzeugte Demokratien", habe sich einer Mitgliederbefragung und zwei Bundesparteitagen gestellt. In demokratischen Institutionen würden Mehrheiten und nicht Zurufe entscheiden, sagte Rendi-Wagner, und: "Ja, ich bleibe Parteichefin."