Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reist heute Dienstag nach Berlin, sein Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) befindet sich noch auf Urlaub, daher vertritt Bildungsminister Heinz Faßmann bis Donnerstag den Kanzler. Das ist grundsätzlich in der Verfassung geregelt: Sind der Bundeskanzler und der Vizekanzler gleichzeitig verhindert, so wird der Bundeskanzler durch das dienstälteste Mitglied der Bundesregierung vertreten.

Abschiedsgeschenk für Merkel

Im Mittelpunkt der Kurz-Reise nach Deutschland steht ein Arbeitstreffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nach der Bundestagswahl Ende September nach 16 Jahren ihr Amt abgeben will. Am Abend wird Kurz im Rahmen des CDU-Wirtschaftstages mit der "Gedenkmünze Ludwig Erhard in Gold" des Wirtschaftsrates der ÖVP-Schwesterpartei CDU ausgezeichnet.

Kurz reist mit einem Abschiedsgeschenk nach Berlin: Laut einem Medienbericht hat er eine Dauer-Einladung für die Salzburger Festspiele auf Lebenszeit mit im Gepäck.

Kurz und Merke bei einem EU-Sondertreffen 2020
Kurz und Merke bei einem EU-Sondertreffen 2020 © APA/BKA/ARNO MELICHAREK

Der "Krone" sagte der Kanzler über sein Verhältnis zu Merkel: "Im Rückblick würde ich sagen, dass Angela Merkel 16 Jahre lang Europa geprägt hat wie kaum jemand anderer. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihr immer geschätzt. " Und: "Ich finde, wenn ein Regierungschef auf europäischer Ebene mit sehr viel Erfahrung den Europäischen Rat verlässt, dann findet sich dieser Erfahrungsschatz nicht mehr am Tisch. Was ich immer an solchen Regierungschefs interessant finde, ist, was sie alles erlebt und wie sie es bewältigt haben. Es sind die Berichte direkt aus dem Maschinenraum."

Weiters sind Treffen mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Lufthansa-Chef Carsten Spohr geplant, teilte das Bundeskanzleramt im Vorfeld mit.

Bei dem Treffen mit Merkel sollen neben den bilateralen Beziehungen auch international bedeutsame Themen wie die Hilfe in Afghanistan, der Klimaschutz oder die Bekämpfung der Corona-Pandemie erörtert werden, wie es aus dem Bundeskanzleramt hieß.