"Testen, testen, testen" lautet seit jeher das Motto der türkis-grünen Regierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Angesichts der nun aufgetauchten Virusmutation aus Großbritannien sei dies umso wichtiger. Deshalb hat sich die Regierung mit der SPÖ zusammengetan und gestern Mittwoch im Nationalrat einen Antrag zur Ausgabe kostenloser Antigen-Schnelltests beschlossen. Diese sollen ein "Testen im Wohnzimmer" möglich machen, unter anderem vor Familienbesuchen. Ausgegeben werden sollen die Tests in Apotheken.
Soweit der Plan. Doch die Umsetzung dieses Vorhabens steht noch ganz am Anfang. Im Gesundheitsministerium verweist man lediglich darauf, dass man derzeit an einer Umsetzung arbeite. Über Stand und vor allem Zeitraum, in dem die Tests verfügbar sein sollen, könne man noch nichts sagen.
!["Bartweltmeister" demonstrieren: Auch für sie ist die FFP2-Maske kein Problem](https://img.kleinezeitung.at/public/incoming/fqh3zf-F5EB8D43-AF1A-40B5-9512-1D60F1B73E12_v0_h.jpg/alternates/SQUARE_90/F5EB8D43-AF1A-40B5-9512-1D60F1B73E12_v0_h.jpg ""Bartweltmeister" demonstrieren: Auch für sie ist die FFP2-Maske kein Problem")
Apotheker überrumpelt
Ebenfalls wenig sagen kann die Apothekerkammer, die sich überrascht vom Vorstoß des Ministeriums zeigt. Dort räumt man jedoch ein, dass die Apotheken grundsätzlich als sinnvoller Ort für eine Verteilung angesehen werden. Denn die Apotheker könnten jenen, die die Tests abholen, am besten die Handhabe erklären. Auch dort werde aktuell an Umsetzungsvorbereitungen gearbeitet.
Um welche Tests es sich dann genau handeln wird, kann das Gesundheitsministerium ebenfalls noch nicht beantworten. Derzeit scheint es aber realistisch, dass die in der Praxis deutlich leichter zu handhabenden Schnelltests mit Abstrich im vorderen Nasenbereich das Rennen machen. Diese wurden auch für die Schulen auserkoren. Dass die teils verspätete oder nicht vollständige Lieferung dort zuletzt für viel Wirbel gesorgt hat, ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich Interessenten wohl noch länger gedulden müssen.
Verärgerte Kunden
Dass diese jedoch nicht warten wollen, berichten Apothekerinnen und Apotheker. Seit gestern komme es immer wieder vor, dass Menschen freudig um Selbsttests bitten und dann verärgert sind, wenn ihnen gesagt wird, dass diese noch nicht verfügbar sind. Zudem sprechen sich bereits einige Apotheken-Chefs dagegen aus, für die Aufklärung zu den Tests verantwortlich gemacht zu werden.
Bis die Schnelltests also in den Apotheken verfügbar sein werden, wird es wohl noch dauern.
