Ausgerechnet in den sozialen Netzwerken sorgen die neuen Social-Media-Regeln für ORF-Mitarbeiter für Aufregung. Diese sollen künftig Äußerungen auf Twitter, Facebook und Co. vermeiden, die als Zustimmung, Ablehnung oder sonstige Positionierung gegenüber politischen Akteuren oder Organisationen interpretierbar sind. Dieser "Maulkorb" für die ORF-Mitarbeiter dürfte in der FPÖ für Zustimmung sorgen. Dort forderte man schon lange eine strenge Einschränkung der Social-Media-Aktivitäten der ORF-Redakteure, wobei insbesondere der reichweitenstarke ZIB 2-Anchorman Armin Wolf zum Lieblingsfeind der FP avancierte. Dieser veröffentlichte, als Reaktion auf die neuen Richtlinien, auf seinem persönlichen Twitter-Account Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention über die Freiheit der Meinungsäußerung.

... seine "persönlichen Twitter-Richtlinien":



...und äußerte sich auch noch zu seiner politischen Position:

Wrabetz verwies seine Kritiker hingegen auf die Social-Media-Richtlinien  der "New York Times" und der BBC...
In den Richtlinien der "New York Times", welche im vergangenen Herbst publiziert wurden, heißt es unter anderem: "Die NYT-Journalisten vertreten keine parteiischen Positionen, promoten keine politische Anschauung, unterstützen keine Kandidaten und unterlassen "beleidigende Kommentare."

Auch der TV-Satiriker Jan Böhmermann  tat auf seinem Twitter-Account seine Meinung kund.

Meinungsäußerungen gab es auch von zahlreichen österreichischen Journalisten und Autoren, unter anderem der digitalen Expertin und Profil-Kolumnistin Ingrid Brodnig.