Die Kundgebung ist als "Zweiter Wiener Spaziergang" angekündigt. "DU bist die Stimme, wir sind nur dein Sprachrohr", heißt es auf der Veranstaltungs-Seite. Es gehe um "Integration statt Leben in Parallelgesellschaften", so die Plattform. "Für ein Europa in Frieden, mehr direkte Demokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter, einen befruchtenden interkulturellen Ideen- und Kulturaustausch, sowie die Bewahrung unserer europäischen Kultur- und Wertegemeinschaft", heißt es im Ankündigungs-Text. Ein genauer Ort und Zeitpunkt soll noch bekannt gegeben werden.

Gleichzeitig weisen die Organisatoren u.a. darauf hin, dass "jede Form von Wiederbetätigung und die öffentliche zu Schaustellung von rassistischen und verhetzenden Texten und Symbolen wird ausnahmslos zur Anzeige gebracht" werde. Bei der ersten Pegida-Demonstration Anfang Februar waren auch Rechtsextreme mit von der Partie. Der Hitlergruß kam ebenso zum Einsatz wie der sogenannte Kühnen-Gruß, auch "Heil Hitler"-Rufe waren zu hören, die Polizei kündigte daraufhin Nachforschungen an.

Verwirrung herrschte zuletzt um verschiedene Lager innerhalb der heimischen Pegida-Anhängerschaft. Ende März war im Innenministerium eine Satzungshinterlegung unter dem Parteinamen "Pegida" eingelangt. Der ehemalige Sprecher von Pegida Wien, Georg Immanuel Nagel, hatte bereits damals von einer "Spaltaktion" gesprochen. Mittlerweile wurde auch ein Verein "Pegida Österreich" gegründet, wie aus einer Aussendung vom Mittwoch hervorgeht. "Die nunmehrige Eintragung ins Zentrale Vereinsregister soll auch deutlich machen, dass Pegida in Österreich an einer Parteigründung und an einer Kandidatur bei Wahlen nicht interessiert ist", so die Organisatoren.

Nagel selbst widmet sich mittlerweile anderen Zielen: Er hat für den 23. Mai eine "Demonstration gegen Dekadenz und Werteverfall" in Wien angekündigt - am gleichen Tag findet auch das Finale des Song Contest in Wien statt. Zu seinen Mitstreitern zählt der ehemalige Chef der "Christen"-Partei, Alfons Adam, der als Obmann des Vereins "Pro Vita" u.a. den "Marsch für die Familie" organisiert. Dieser findet seit mehreren Jahren zeitgleich mit der Wiener Regenbogenparade statt und setzt sich für ein "bewährtes, traditionelles Familienmodell" ein und tritt gegen die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften auf.